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Alt 31.08.2014, 07:54   #16
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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moin falderwald,
ja, jetzt kommen wir dem gegenseitigen verständnis wieder deutlich näher.

da bin ich nämlich ganz bei dir, was du über deine priester-religions-bibelvariante schreibst:

erich wäre sofort auf deinen zug aufgesprungen! gegen religion und kirche wettern, das könnt ihr beide gut!

und auch das könnte stimmen:
dass ich zynisch-ironische spottgedichte nicht immer wirklich gut nachvollziehen kann, weil es (meist) nicht meinem wesen/ meiner intention beim schreiben entspricht.

obwohl: DEIN gedicht habe ich doch - einmal auf den kopf kehrend - ironisch aufs korn genommen.
und siehe da: die rückmeldungen warnen in meinem faden ähnlich. es hat zunächst einmal dieselbe abwehr und verwunderung ausgelöst wie hier - weil der duktus der sprachführend offensichtlich genau das macht mit dem leser!

quod erat demonstrandum.
wieder was gelernt über kommunkation.

ich sage nicht (und werde es nie sagen) , dass man so etwas als autor nicht provozieren dürfte.
aber ich denke doch, dass man bis zu einem gewissen grad verantwortlich ist für das, was man bei anderen auslöst.
sonst ist man nämlich ein troll, der nur seine speerspitzen absetzt, ohne verantwortungsgefühl für das ganze.
oder jemand, der mit seiner schlechten laune den anderen nur den tag verdirbt. ( sowas nenne ich "emotionale umweltverschmutzung")

nicht mein ding grundsätzlich, aber passiert ist er mir auch schon.

was mich immer noch erstaunt:
woher weißt du so genau dass es da "festgesetzte Kriterien" gibt, die den "wahren Dichter" ausmachen?
wo sollte das stehen? gibt es dafür ein "statut" oder eine "verfassung"?

ich denke eher, dass es da eine von dir getroffene annahme ist, die du aufgrund von erfahrungen mit deinen mitmenschen gemacht hast. geht es da nicht wohl eher um ein "männerproblem", nämlich dass "richtige männer" was für ein dämliches wort - nicht zart und gefühlvoll sein dürften?

also mal ganz ehrlich: du gefällst mir in deinen zarten gedichten um längen besser als in den zynischen - und zwar nicht nur als schreiberling, sondern auch als mann.

ich halte diese festlegung auf : frau sensibel - mann zynisch, frau rücksichtsvoll - mann durchschlagskräftig für eine sehr einengende rollenfixierung.

und davon lässt du dir den weg diktieren?

ich denke, jeder von uns ( ob männlein oder weiblein) hat alle möglichen gefühle und es ist viel "vernünftiger", zu erkennen, welche das sind.
denn nur das, was man gut kennt, das kann man auch gut verwalten.

und nun noch mal das:
dein text ist verdammt gut gebaut: man kann ihn nämlich gut nacharbeiten und in jede nur erdenkliche richtung lenken.
und es bleibt doch, was es ist : ein spieß, der in eine richtung sticht.

und da, wo ein spieß ist, wird sich auch immer was spießen.
das ist, was ich herausarbeiten wollte - mit meinem gedicht dort und mit meinen kommentaren hier.

lass dich bitte nicht von dem dämlichen gelaber, wie "mann" zu sein hätte in die irre führen.
die, die dir das aufdrängen, verstehen dich am allerwenigsten!

lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (31.08.2014 um 08:01 Uhr)
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