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Alt 23.02.2011, 14:00   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Kerzen im Wind

Ein Sehnen treibt uns immer wieder
unsäglich hin nach jenem Orte,
ein tiefer Ton im Herz der Lieder,
die wir uns summen ohne Worte:

Dort einmal sein! Im Gleichgewichte,
im letzten Kreise aller Welt,
dem guten Ende der Geschichte
im Punkt, der uns zusammenhält!

Ein Hoffen bleibt, ein Bild im Herzen,
ein Leuchten in der Dunkelheit,
und wir erhellen uns, wie Kerzen
die Nacht erhellen und ein Leid.

Mag sein, wir schmelzen hin am Leben,
und unser Glühen macht uns müd.
Solange wir uns Wärme geben
und Licht, dass man einander sieht,

vergeben wir uns allen Mangel.
Wir flackern weiter, wo ein Wind
uns zwischen Weltentür und Angel
belehrte, dass wir sterblich sind.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (29.07.2016 um 20:33 Uhr)
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