Thema: Glut
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Alt 07.05.2017, 17:43   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ich knüpfe direkt an die Frage im zweiten Quartett an, denn das erst spricht ja für sich selbst.

Ja, was treibt uns immer weiter an? Das ist wohl pauschal nicht so leicht zu beantworten, denn die Ziele und Motive sind doch individuell sehr verschieden, ebenso die Definition von Glück.
Unbestreitbar erfährt jeder sein eigenes Leid in der einen oder anderen Weise und je länger einer lebt, desto mehr muss er davon hinnehmen.

Und so muss eben jeder zusehen, dass er das für ihn erreichbar Optimale aus seinem Leben herausholt.
Dabei spielen nicht nur die eigenen Fähigkeiten eine tragende Rolle, sondern auch der persönliche Charakter und die damit untrennbar verbundene Moral, die seine Handlungen bestimmt.

Schön, wenn jemand seine Idealvorstellung gefunden hat, obwohl er weiß, dass er diesen Zustand niemals erreichen wird und sich ihm immer nur annähern kann, weil eben alles in Bewegung bleibt und somit einer ständigen Änderung unterliegt.

So kann man sich eben nur an bestimmte immer wiederkehrende Regelmäßigkeiten halten, die dem Großen und Ganzen zumindest noch eine Weile ein Grundgerüst geben können.

Ich denke, die Metapher "der grünen Glut von Sonnentagen" kann wesentlich zur Statik eines solchen Gebäudes beitragen.

Dieses sechshebige Sonett habe ich mir nicht umsonst ausgesucht, ich finde es äußerst tiefsinnig und gediegen...


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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