Hi plotzn!
Das Thema wäre natürlich ein wunderbarer Aufhänger für eine Diskussion über die Existenz einer Seele an sich.
Ich glaube nicht an die Existenz dieser aus meiner Sicht schwammigen Behauptung eines uns selbst hauptsächlich fremden und verschlossenen Wesenskerns, der, wenn er nach dem Tode weiterexistiert, plötzlich zu "uns" wird.
Diese schiziode behauptete Spaltung des Bewusstseins habe ich nie verstanden. Manche sehen darin eine Art Externspeicher unserer Leben, eine Art Aufzeichnungsgerät, das auch unsere Persönlichkeitsmatrix speichert - es wird immer seltsamer ...
Früher suchte man sogar nach der anatomischen Heimat der Seele, vermutete sie lang im Mandelkern, einem kleinen Gehirnanhängsel.
Interessant, wie sehr eine religiös verbrämte Denktradition die Wahrnehmung von Realität verzerren kann!
Für jene Doktoren damals war die Existenz einer Seele so fest eingebautes Dogma, dass sie eher anatomisch danach suchten als darüber nachzudenken, was sie da eigentlich für einen abstrusen Schmarrn dachten!
Und all das, nur um sich nicht der nüchternen Einsicht stellen zu müssen, dass wir gar nicht genug bedeuten, als dass so eine Speicherung oder Erhaltung über das biologische Ende hinaus sich für das Universum lohnte!
So erfindet sich der Mensch munter weiter hanebüchene Welterklärungsmodelle mit Ewigkeitsfaktor, bloß um die eigene Endlichkeit und Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren zu müssen! So, als wäre MIT dieser Einsicht erst gar kein wertiges und erfülltes Leben möglich! Auch das habe ich nie verstanden - ich habe meine Gott- und damit Paradieslosigkeit stets als Erleichterung empfunden.
Im Gegentum - das Bild einer Gottheit, die mich lebenslänglich dank Allgegenwart beobachtet und überwacht und der ich nach dem Tode Rechenschaft für meine Entscheidungen schuldig sei - und zwar nach SEINEN rigiden, teils unmenschlichen moralischen Maßgaben, nicht nach meinen - hat mich als Knabe zutiefst beunruhigt und verschüchtert. SO konnte ich nie zu einem frei denkenden und selbstbestimmten Wesen werden!
Aber jeder wie er meint ...
Deine Seelenslapsticknummer hier jedenfalls nimmt sich der Thematik mit erfrischender Leichtigkeit und Ironie an - eine Wohltat wider die grimme Ernsthaftigkeit glaubenskompetenter Schubladendenker!
Sehr gern gelesen!
LG, eKy