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Alt 16.04.2017, 20:41   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

was erwartest du von einer Welt, die durch die schnellen Medien reizüberflutet ist?
Natürlich ist es eine Schande, dass so viele Menschen auf der Flucht umkommen. Nur was kannst du daran ändern?
Natürlich kannst du alles aufgeben und versuchen, dich vor Ort zu engagieren, wenn du nicht schon zu alt dafür bist.

Und das Gewissen ist so eine Sache. Warum sollte jemand ein schlechtes Gewissen haben, nur weil er unter privilegierteren Bedingungen lebt?
Es hätte ihn genauso gut treffen können. Zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort geboren, wäre er der Getriebene, aber so ist es nun mal nicht.
Ich kann verstehen, dass viele Menschen dieses Elend nicht an sich heranlassen, denn wenn man sich alle Ungerechtigkeiten, alle Not und alle Unglücke vorstellen würde, dann würde man ja wahnsinnig und müsste eigentlich diesem Leben entsagen.

Aber was soll's?

Natürlich hast du Recht, dass auch wir Dichter nichts ändern können. Was wir aber können, ist die eine oder andere Dummheit festzuhalten.
Vielleicht lernt ja irgendwann mal irgendjemand etwas daraus.

Ein schwacher Trost, ich weiß, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...


Moin Thomas,

du zitierst einen überzeugten Atheisten?
Ok, dann versuche ich das mal mit meinem Schulenglisch einigermaßen sinnvoll zu übersetzen:

"Dichter sind die heiligen Priester der nicht beachteten Inspiration; die Spiegel der gewaltigen Schatten, welche die Zukunft über die Gegenwart formen; die Worte, welche ausdrücken, was sie nicht verstehen; die Trompeten, die zu jeder Schlacht erklingen, und nicht fassen können, was diese antreibt; die Wirkung, die sich nicht bewegt, aber bewegt. Dichter sind die unbestätigten (Moral)Gesetzgeber dieser Welt."

Eine wirklich schönes Ideal, wenn ich das alles richtig verstanden habe. Man kann nur hoffen, dass Shelley Recht behalten wird, denn er war ja anscheinend ein junger Rebell, der früh aus dem Leben schied.

Manche Dinge konnte er in dem Alter noch nicht wissen.
Aber zumindest wäre ein solches Ideal erstrebenswert gewesen.

Es freut mich, wenn du den Text in diesem Sinne begrüßen konntest...


Liebe Dana,

"Demokratie, Frieden und Gerechtigkeit"

Das ist auch ein schönes Ideal, doch haben sich das die Menschen erst einmal hart erkämpfen müssen.
Vielleicht kommt irgendwann der Tag, wo sie es auch wieder verteidigen müssen, und dann?

Dann ist irgendwie alles dahin.

Aber das Träumen ist erlaubt und solange man nicht wirklich aufwacht, bleibt es Realität. Wohl dem, der es sich bewahren kann...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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