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Alt 28.02.2018, 09:03   #4
Xenia
Lim-Fee
 
Registriert seit: 01.05.2014
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Lieber Felix,

ich! Ich habe Angst und ich fühle mich auch nicht mehr wohl.
Ich habe die humanitäre Flüchtlingshilfe zeitlebens bejaht und stehe auch heute noch dazu.
Doch seit Ende 2015 haben sich meine Lebensumstände in meinem persönlichen Umfeld drastisch verändert.
Ich bin eine Frau und lebe im Herzen des Ruhrgebietes, dort bin ich auch aufgewachsen. Wir hatten dort schon immer einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Es gab auch vor 2015 Auseinandersetzungen und Reibereien, aber größtenteils hat es funktioniert und es war gut so.
Doch heute, 2018, traue ich mich nicht mehr bestimmte Gebiete zu betreten. Nachts gehe ich nicht mehr allein durch die Straßen und zu bestimmten Zeiten meide ich die Ruhrbahn, weil ich entsprechende Erfahrungen gemacht habe und auch bei uns die Zahl der schweren Sexualdelikte um 24,9 % gestiegen sind.
In unserem Viertel werden immer mehr Wohnungseinbrüche und Raubüberfälle in den eigenen vier Wänden bekannt, auch das ist fast um 10 % gestiegen, auch uns hat es schon drei Mal erwischt.
Wir wären längst weggezogen, wenn wir woanders eine vergleichbare Arbeitsstelle bekommen hätten. Das werden wir auch weiter versuchen, und dann sind wir die Flüchtlinge.
Deswegen finde auch ich, dass es unser Recht ist zu wissen, wer und was da in unser Land kommt. Denn wenn derjenige gute Absichten hat, dann muss er das auch nicht verschleiern.

Im Übrigen finde ich deinen Vergleich total daneben, denn wie Chavali, meine Vorrednerin schon schrieb, lässt sich das überhaupt nicht vergleichen.
Damals war das Land zerstört, nicht nur seine Infrastruktur, sondern es fehlte durch den Krieg auch an nötigen Arbeitskräften.

Die Zugezogenen wurden also gebraucht.
Es gab kaum sprachliche Barrieren.
Die meisten kamen aus einem ähnlichen Kulturkreis.
Auch spielte die Religion keine Rolle.
Und sie hatten eine Aufgabe, nämlich ein Land aufzubauen.

Heute dagegen sprechen wir von einer Flüchtlingskrise. Das Wort "Krise" sagt es schon, das ist nichts Angenehmes, eine Krise kann bedrohlich werden, sie kann zu einer Gefahr werden, vor allem, wenn sie zu einem Fass ohne Boden wird.
Und da sind dann Grenzen zu ziehen, denn wenn ein Rettungsboot voll ist, dann sind alle anderen gefährdet. Wenn man trotzdem munter weiter einlädt, dann wird es irgendwann kentern, weil einige dabei sind, die kräftig mit einer Axt auf die Schiffswände eindreschen.

Ich habe keine Angst vor der syrischen oder irakischen Familie. Aber ich habe Angst vor denen, von denen ich nicht weiß, wo sie herkommen, wer sie sind, was sie sind und deren Motivation ich nicht kenne, zumal bei vielen der Einwanderer tiefe kulturelle Unterschiede zu der unserer Gesellschaft bestehen, die mit unserer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind.

Und dass der Staat die Kontrolle verliert und in der Frage der inneren Sicherheit versagt, erfahre ich jeden Tag aufs Neue, wobei ich die Schuld nicht der Polizei zuordne, denn die können auch nur tun, was ihnen möglich und gesetzlich erlaubt ist.

Deshalb empfinde ich deinen Kommentar als den Versuch mit unlauteren Mitteln etwas Reales kleinzureden und Tatsachen zu leugnen. Ich habe Leuchtfeuers Zahlen recherchiert, sie stimmen. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher.

Und du, der du starr auf deiner Meinung beharrst, du glaubst tatsächlich, dass sich von einer verheerenden Religion indoktrinierte Menschen ändern und sich anpassen können?

Das ist für mich Realitätsverweigerung par excellence, mein Lieber, das musste ich dir einfach einmal sagen.

Lieben Gruß, Xenia
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