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Alt 28.10.2014, 19:18   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Servus Erich,

das Sonett gefällt mir sehr gut und wohl dem, der noch Lebende am Schluss um sich hat.

Der Gedanke an ein bewusstes Sein oder ein Leben danach, erscheint tatsächlich klein, aber ich räume ein, es wäre zumindest theoretisch möglich.
Jedes Ding das existiert, hat eine bestimmte Zusammensetzung, es ist also für alles Seiende eine Formel vorhanden.
Natürlich verändert sich diese Formel ständig, und mit dem Ende der Existenz löst sich auch diese praktisch auf.

Nehmen wir einmal an, diese Formel hat vorher nicht existiert und existiert hinterher nicht mehr, dann heißt dies ja lediglich, sie besaß vorher keine Gültigkeit und hat sie hinterher wieder verloren.
Das heißt aber nicht, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen nicht wieder gültig werden könnte, denn ihre theoretische Existenz ist in der Natur und damit in Zeit und Raum ja immer noch vorhanden.

Also vielleicht irgendwann...?

Aber das sind natürlich nur reine Spekulationen, wir können nicht davon ausgehen und so findet dein Protagonist ja auch noch einmal seine letzte Erfüllung im Kreise seiner Lieben.

Das Sonett stellt diesen Verlauf sehr schön dar, hat einen metaphysischen Ansatz aber spekuliert nicht, so wie ich es weiter oben getan habe.

Und damit bleibt es ganz wertungsfrei und lässt trotzdem alle Möglichkeiten offen, so gering sie auch sein mögen.
Das schafft nicht jeder Text, hier ist das sehr gelungen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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