Thema: Rauhnächte
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Alt 21.12.2011, 11:28   #2
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Chavi,

jetzt ist es mir selbst passiert: Aus Versehen die Chronik meines Browsers hier im Tab geöffnet und vergessen, meinen Textarea-Cache zu aktivieren - der ganze, lange Kommentar ging über den Jordan. Nun ja, dass passt irgendwie zum Thema , also noch mal von vorn:

Ich habe mich informiert, denn ich kannte zwar den Begriff "Rauhnächte" vom "Hörensagen", aber ich wusste nichts Genaueres darüber. Also ging ich im Web auf die Suche und habe einiges darüber gefunden.

Daher kann ich auch sagen, dass du hier sehr gelungen das "Wichtigste" in deinem Gedicht "eingefangen" hast, also gewissermaßen: "Gut ver- und gedichtet".

Erstaunlich ist, wie viele der alten Sitten und Bräuche sich bis in die Gegenwart auf die eine oder andere Weise erhalten haben. Ein paar Beispiele: Es gibt heute noch den "Perchtenlauf" und das "Rummelpottlaufen", das "Bleigießorakel" und die "Lärmerei" an Silvester, den Begriff des Sonntagskindes, das "Sprechen der Tiere", das "Großreinemachen" in der Weihnachtszeit und, während damals Speisen für die "Wilde Jagd" (übrigens hat das auch mit den Märchen zu tun - man sehe Frau Holle) vor das Haus gestellt wurden, stellen Kinder heutzutage Milch und Kekse für das Christkind auf das Fensterbrett.

Wir sind heute genauso abergläubisch wie die Menschen damals. Es ist erheiternd, mal zu beobachten, was geschieht, wenn z. B. eine Leiter an einem Haus lehnt. 9 von 10 Leuten gehen nämlich ganz brav - außen vorbei ...

Ich kann natürlich hier nicht zu sehr in Zusammenhänge und Details gehen, das führte viel zu weit. Der julianische und der gregorianische Kalender, die Übernahme von Sitten und Bräuchen (und deren "Abwandlungen") in das Christentum, die "Wandlung" des Sonntagskindes zum Positiven; die Tatsache, dass es früher als "Blasphemie" und "Beleidigung Gottes" galt, wenn ein Kind als "Christkind" geboren wurde - was heute freudig belächelt wird - und, und, und. Daher möchte ich gerne, am Ende meines Kommentars, ein paar Links anfügen, wo sich interessierte Leser dann informieren können.

Liebe Chavi, ich kann nur sagen: Danke, dass du mich mit deinem Gedicht auf die Idee gebracht hast, die Thematik ist nämlich sehr interessant!

Das Gedicht ist übrigens bestens zum Vortragen geeignet - am besten Abends, in familiärer Runde oder im Freundeskreis, vor dem flackernden Kaminfeuer ...

Ich habe es laut gesprochen, dann ist es einwandfrei, daher stören mich die unterschiedlichen Versanfänge überhaupt nicht. Das hier ist, so finde ich, auch kein reines "Lesegedicht". Der Rhythmus stimmt übrigens, Fehler sind keine darin.

Wirklich sehr gerne und sehr intereressiert gelesen!

Liebe Grüße

Stimme

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Hier ein paar Links für Interessierte:

ht tp://w w w.rabenbaum.com/rauhnaechte.html (Hier bitte nicht "abschrecken" lassen vom "spirituellen Hintergrund", denn die Informationen sind stimmig - auch im Wikipediavergleich, man kann es auch objektiv betrachten und sich gut informieren.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Rauhnacht

http://de.wikipedia.org/wiki/Rummelpottlaufen

http://de.wikipedia.org/wiki/Perchten

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischen_den_Jahren
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