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Alt 02.03.2018, 15:25   #13
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Hi Erich Kykal,

den Hinweis von Droz Zefalu kann ich gut nachvollziehen. Wie sollte man den Morgen nach schlafloser Nacht aber auch beschreiben. Die Beschreibung ist schnell so überladen wie die Nacht selbst.

Die Satzkonstruktionen deines Gedichtes wirken kryptisch schön, Es klingt gerade durch die Wiederholung verschachtelt und eindringlich nach Allem oder Nichts. Weltraum, Dunkelheit, Licht, Horizonte oder Andeutungen bieten sich wunderbar als Projektionsflächen für die Phantasie des Lesers an.
Für einen bekennenden Atheisten wirkt es wie der Versuch, einer poetischen Quadratur des ewigen Kreises. Eindringlich wollen sich mir fremde Welten öffnen, wo sich in lauernden Dunkelheiten Seelen in Würde den Hoffnungen übereignen, die sie geborgen halten, was immer das auch heißen mag. Hier kann man sich dubiose Kräfte borgen aus zweifelhaften dunklen Machenschaften. Selbst der unbeweinte Sternentod lässt einen traurig zurück, bevor man in den Tag hineinstartet. Das Bild ist übrigens Klasse und passt mit düsteren Bildern und Andeutungen zum schwermütigen Ganzen.

Das Gedicht muss in dieser erzeugten Schwere aufpassen, nicht an der konstruierten Schönheit zu ersticken die es offensichtlich zu erzeugen versucht. Zuviel Barock, zuviel dunkle Eiche, und gediegene Teppiche mögen noch so gut zusammenspielen, ein einziges Bild von röhrenden Hirschen kann die perfekte Szenerie aber maßlos überladen, da weiß der Leser plötzlich gar nicht mehr, zu wem die Hände gehören, und wie die zu erlösenden Bittsteller einzuordnen sind.
Vielleicht will es hier ja doch um eine irgendwie geartete Göttlichkeit à la eky gehen ?
lieben Gruß AZ
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