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Alt 06.03.2018, 14:15   #10
Eisenvorhang
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Hi Sufnus,

ich hole etwas aus und versuche die Information komprimiert zu halten.
Die Lyrik liebte ich schon als Kind und Jugendlicher, allerdings in Gestalt der Prosa und auch nur für mich.

Ich weiß noch, es liegt viele Jahre zurück, ich war um die dreizehn Jahre alt, stand ich mit einer Freundin auf einer Brücke über einen Bach und sie sagte zu mir: "Wie schön der Bach plätschert". Ich erwiderte: "Es ist kein Plätschern, es ist ein Perlen". Ich verlor mich unzählige Nächte tief in solchen Vorstellungen.

Irgendwann zeigte ich ein paar Prosazeilen einen Mitschüler, was ein Fehler war, weil ich ausgelacht wurde und daraufhin der "Schulschwuli" war. Ich hörte sofort auf mit schreiben und seither ruhte es viele Jahre, bis letztes Jahr Anfang April, wo ich mich hier erstmalig anmeldete. Im Sprachunterricht war ich auch sehr schlecht, ich hasste nur noch die Schrift.

Als ich noch studierte, gegen 2016, vergaß ich im Vorlesungsraum mein Heftchen, in dem wenige Zeilen von mir geschrieben standen. Der Professor fand es und kontaktierte mich mit Email. Nicht nur das Finden des Heftchens war ein Zufall, sondern auch, dass er selbst Literatur studiert hatte. Was ich aber damals noch nicht wusste. In einer Email riet er mir mit Nachdruck dazu, mich ernsthaft der Lyrik zu widmen. Ich solle Metrik lernen und mich mit allen großen Dichtern auseinandersetzen. Er schlug sogar private Treffen für Gespräche vor, denen ich allerdings nicht mehr nachkommen konnte, weil ich da schon wieder in der Heimat wohnte und sowieso ziemlich ausgelaugt war.

Ich kam dem aber nicht nach und erst letztes Jahr mit dem Gesamtwerk von Hesse und Rilke, welche zufällig in meinen Händen landeten, entbrannte endgültig die Liebe zur Schrift in mir. Anfang Mai erkrankte dann meine Mutter schwer und ich hörte erneut mit schreiben auf.
Jetzt habe ich allerdings wieder sehr viel Zeit und es gibt nichts, was mich aufhalten kann.

Meine Ziele sind:

- Werke zu verfassen, die kaum Korrektur in Schrift bedürfen

- Ich will lernen ausdrucksvoll und flexibel im Sprachlichen zu werden und gut zu verdichten - dem Nötigsten wahre Schönheit verleihen

- Ich will lernen geduldig zu sein und an Gedichten zu arbeiten, im Moment schreibe ich um die fünf Gedichte pro Tag, was ich eigentlich nicht gut finde - "gut Ding will Weile haben"

- Ich will nicht klar für ein Publikum schreiben, aber mit Zeilen berühren - die Leser sollen sich berührt fühlen, auch wenn sie nicht sofort wissen, was sie berührt...

- Vielleicht schaffe ich es irgendwann mehrere Bände zu veröffentlichen

- Ich möchte es schaffen, mich in versierten Kreisen respektiert und geschätzt zu wissen, als autonomer Dichter, der in keinerlei Schattierung von jemandem steht..

Ich weiß nicht, ob ich das alles schaffen werde, aber ein was weiß ich definitiv:
Ich kann es schaffen, wenn ich nie aufgebe und fleißig bin, weil noch kein Meister vom Himmel fiel.

Danke, für Dein Interesse!

Geändert von Eisenvorhang (06.03.2018 um 14:20 Uhr)
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