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Alt 14.06.2014, 08:36   #6
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo wüstenvogel,

ich akzeptiere deine Haltung und kann sie gut nachvollziehen, doch für mich sehe ich darin ein kleines Problem.
Was verbindet die Menschen? Das ist wohl in erster Linie das Menschsein und damit ist eigentlich schon eine Gruppendefinition gegeben, weil sich durch diese Spezifikation das Wesen Mensch schon von allen anderen Lebewesen abhebt.
Zudem ist der Mensch ein Herden- oder Rudeltier, und m.M.n. war diese Möglichkeit des Zusammenschlusses die einzige Chance in der einstmals wilden Natur das Überleben sicherzustellen.
In einem universellen Zusammenhang ist er natürlich ein Teil des großen Ganzen. Diese Erkenntnis reicht aber nicht aus, um sich zu individualisieren. Und das ist eben eine der Eigenschaften, die das Menschsein ausmacht.
Außerdem kann man m.M.n. nicht alle "ismen" pauschalisieren. So ist der Mensch z.B. auch ein Organismus. Zudem sind auch nicht alle Christen, Deutsche, Atheisten usw. gleich in ihren Grundhaltungen, wenn sich sich eine dieser Gruppen zugehörig fühlen.
Dass daraus Probleme entstehen können, ist unbestritten und darauf läuft ja auch deine Argumentation hinaus. Doch ich denke, dass eine Auflösung dieser Schemata dem Verlust der individuellen Identität gleichkäme, was gleichzeitig den Verlust von individuellen Gefühlen bedeutete.
Der Mensch würde in diesem Falle uniformiert und roboterhaft sein. Und dieser Gleichmacherei kann ich persönlich nicht viel abgewinnen.
Aber es ist hochinteressant, darüber mit dir zu diskutieren.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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