Thema: Mein Fahrrad
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Alt 19.03.2009, 21:03   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Archimedes,

wenn du mit deinem Fahrrad auf die Nase fällst, dann hat meistens auch etwas deine Kreise gestört, nicht wahr?

Aber ich kenne das auch, was du in deinem Gedicht beschreibst, nur daß es nicht mein Vater, sondern mein Opa war, der mir immer geholfen hat, alles Mögliche zu reparieren, wen ich es mal wieder geliefert hatte.

Und mein armes Fahrrad, welches ich eigentlich auch liebte, ich gebe es zu, habe ich auch schon wütend in die Ecke geworfen.

Heute fahre ich so gut wie gar nicht mehr Fahrrad, obwohl ich, im Gegensatz zu damals, auf dem Flachland lebe.
Ich habe mal gehört, daß sei der Potenz abträglich und ich bin eben eitel...

Aber eine kleine Geschichte habe ich noch vom Fahrrad, die ich gerne als Alkohol-Verächter zum Besten geben möchte:

Ich war gerade stolze 14 Jahre alt, da bin ich mit dem Rad zu einem Freund gefahren. Das war während des Remscheider Schützenfests. Zu Fuß gingen wir zur nahegelegenen großen Kirmes. Dort spendierte mein Kumpel mir zwei oder drei Bier (Kölsch). Irgendwie war ich dadurch schon angetüddelt, aber als wir dann wieder im Haus des Freundes waren, holte dieser eine Flasche Mariacron und schenkte uns davon ein halbes Wasserglas voll ein.
Ich hatte keine Ahnung was das war, trank aber mutig auf Zuruf "Ex und hopp" in einem Schluck mein Glas leer.
Natürlich hat es mich furchtbar geschüttelt, doch musste ich ja beweisen, daß ich ein ganzer Kerl bin.
Als ich mich dann auf den Heimweg machte, war ich froh, daß ich mein Fahrrad dabei hatte.
Nein, ich bin nicht gefahren, das merkte ich schon, daß das schief gehen würde, aber ich konnte bzw. musste mich gut darauf abstützen, sonst hätte ich den Heimweg nicht geschafft. Diesen ersten Rausch habe ich quasi "nüchtern" erlebt, ich weiß noch, daß ich absolut klar denken konnte, doch ich hatte furchtbare Probleme mit dem Gleichgewicht, was mir extrem bewusst gewesen iat.
Nun denn, mein treuer Fahrradfreund hat mich sicher nach Hause gebracht und ich war sehr froh darüber.
Nun aber musste ich mein Rad über Nacht in den Keller bringen.
Und was passierte?
Genau, zum Dankeschön bin ich zusammen mit meinem lieben Fahrrad die ganze Kellertreppe runtergepurzelt.
Neben einigen Schürfwunden meinerseits hatte das Rad auch einige Blessuren abbekommen und zu allem Überfluss, durch den Lärm geweckt, erschien plötzlich meine Oma auf der Treppe, fragte was passiert sei und als sie meinen Atem roch, schimpfte sie: "Du bist ja total besoffen. Genau wie dein Vater...!"
Da wusste ich, daß das nicht gut war...

Siehst du, so bin ich, dank deines Gedichtes, mal wieder an einen alten Jugendschwank erinnert worden.

Gut gefallen hat mir auch dein Reimschema, in dem du jede Strophe auf dem gleichen Reim enden lässt.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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