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Alt 17.07.2012, 08:08   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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lieber galapapa,

du hattest recht : in str.2, zeile 2 und 3 hatte ich mich jeweils einmal verrtippt...
habs jetzt ausgebessert, danke!

das ganz sollte eigentlich ein kleiner scherz sein, mit einem gewissen spitzbübischen augenzwinkern....

es ist doch so: jeder von uns sitzt daheim im stillen kämmerlein und hofft auf reaktionen, denn kommentare sind, welcher art auch immer: beachtung!

das menschliche ego ist ja grundsätzlich beachtungshungrig - schon kleine kinder verstehn es gut, sich da in szene zu setzen auf die eine oder andere weise - insoferne hofft auch der künstler darauf, mit seinem werk wahrgenommen zu werden.

das bild, das ich vor augen hatte, war dieses:
ein einsamer poet, der den großen applaus, den jubel der breiten massen herbeisehnt, weil seine seele nach dem applaus hungert, und dann kommt da bloß ein einziger, kümmerlicher kommentar....
wenn man "erfolg" für sich selber als "jubel vieler" definiert hat, kann man da nicht zufrieden sein.
(lyrik ist ihrer natur aber eher ein minderheitenprogramm, da wirds wohl schon mal grundsätzlich schwer sein mit dem "breiten gejubel der masse")

grundsätzlich könnte man aus jedem einzelnen kontakt seinen gewinn ziehen, denn wir wachsen nun mal durch das miteinander im kommunizieren -
und das "große geschenk" kann einem auch von einem einzelnen überreicht werden.

wer denkt, der jubel, der einen auf der großen bühne umbrandet, nährte den hunger der seele, der ist sowieso auf dem holzweg. gerade das grelle rampenlicht kann ziemlich einsam machen!
Es bedient zu sehr das narzisstische ego - und nicht wenige verlieren daraufhin den boden unter den füßen. (Sonst gäbe es wohl nicht so viele alkoholkranke, rauschgiftabhängige stars).

ich denke, dass das glück , die erfüllung zum einen in der begegnung mit jedem einzelnen liegt - dass aber letztlich der weg nur wieder zum eigenen selbst führt und wie dieses mit sich ( und auch ohne außenstärkung) im frieden und einklang leben kann!
(und da lerne ich auch jeden tag etwas neues über meine persönlichen schwachstellen... )

wir dichter haben es gut: wir haben unsere gedichte, die uns begleiten.
so gesehen sind wir, auch wenn wir einsam sind, ohnehin immer ein bissel
"zu zweit"!

erfolg (wenn man ihn als umsatz, absatz, verkau definiert) ist zwar mathematisch messbar, die dabei erlebte zufriedenheit liegt aber abseits jelgicher statistik.
zufriedenheit ist -laut meiner definition- begegnungsfülle, und die kann im gewühl der massen sein oder aber auch weitab der vielbegangenen wege.

so, jetzt hab ich dich vollgelabert mit meiner philosophie!
frau dozentin larin schließt hiermit ihre vorlesung und dankt dem publikum für das geduldige ausharren!

liebe grüße,
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (17.07.2012 um 08:10 Uhr)
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