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Alt 26.05.2016, 07:05   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
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Hi Erich,


Ja, was Klünner da fabriziert, ist eine Pseudo-Schelte, und neu ist so etwas nicht. Und ebenso wenig neu die Ironie, sie als Sonett zu präsentieren. Schon andere zuvor haben sich dem Sonett gegenüber scheinbar ablehnend geäußert, besonders krass, die Gossensprache geißelnd und deshalb oft missverstanden, Robert Gernhardts hochironisches, dem Sonettverächter in den Mund gelegtes Sonett „Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs“. Ich erinnere auf meine Replik „Wider die Sonettflut“.

Klünner hat damals die Tenzone angestoßen, wohl wissend, dass er letztlich gegen die Sonettisten in diesem Spiel nicht bestehen kann. Sie haben nicht nur die besseren Argumente, sondern sind auch überzeugender in der Kunst, ein Sonett zum Klingen zu bringen. Mich hat es gereizt, diese beiden Sehweisen darzustellen. Auch bei mir hat der Sonettist die besseren Karten, aber indem dies eben mit Schüttelreimen geschieht, wird der Beweis geführt, dass der Schüttelreim auch im Sonett bestehen kann.

Liebe Grüße
Fridolin
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Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!
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