Glaube und Wahrheit
Der Glaube ist wie eine Glocke im Turm -
bewegt sie keiner, verschweigt sie ihr Schlagen.
Selbst im erbarmungslosesten Sturm
hat sie der Welt nichts zu sagen.
Kommt aber einer und hängt am Seile
sich auf, wie klingt der metallene Ton
groß und wahrhaftig, und nach einer Weile
weiß jeder im Dorfe davon.
Die Wahrheit ist wie ein Samen im Wald
von Bäumen, die dunkel und schattend stehen.
Und endlich, wenn einer fällt, kann bald
ein Pflänzlein man wachsen sehen.
Kommt aber gerne des Nachts ein Tier
und frisst, weil es hungert, was grünte.
So geht’s allerzeiten im Walde hier -
und ganz ohne Gott, der es sühnte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (17.02.2019 um 10:00 Uhr)
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