Thema: Ich möchte
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03.03.2009, 20:27   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo Richard

Du beschreibst eine mehr oder weniger lüsterne Begierde des Lyrischen Ich,
die jeweils durch den Wunsch: "Ich möchte..." ausgedrückt wird.
Ist fast alles dabei, was man bildlich ohne weitere Poetisierung beschreiben kann:
Freude haben, mit der Zunge spielen, süßer Duft, höchste Wonnen, sich vereinen, diverses Körperliche küssen etc. Sogar die Liebeshormone dürfen eine Textzeile bestreiten.
Ist alles sicherlich im sinnlich-erotischen Wortschatz enthalten und wie man sieht, kann man daraus ein Gedicht machen. Ok.

Ich finde, Poesie ist wie eine Zeile deines Gedichtes:

Zitat
Kunst dabei ist - zu variieren

Variation ist in der Lyrik auch als kreativ-sinnbildliche Umschreibung zu verstehen. Etwas so auszudrücken wie es dein Werk wiedergibt, ist durchaus ok, aber eben nicht sehr erfindungsreich, was die Wortwahl angeht.

Zum Inhalt nur ein kleiner, subjektiver Gedankenanstoß meinerseits. (Körperliche) Liebe, so wie sie du beschreibst mit den Schöpfungsvorgängen gleichzusetzen ist in der Poesie durchaus legitim. Aber die Aussage deines Gedichtes ist ja von Begehren (des LI) geleitet, und im Begehren (Begierde) steckt die Gier, und die Gier ist Bestandteil eines Geistes - Ego, Ich -, der eben nicht mit Liebe gefüllt ist.
Ich weiss, Sex und Erotik wird auch als Liebe bezeichnet. Als körperliche Liebe. Aber diese geht wie im Fall des Inhaltes deines Gedichtes von Begierde aus und hat deshalb was mit Genuss zu tun, zweifellos.
Aber so lieben kann man auch eine Currywurst.
Wie passt ergo Begehren in die Schöpfung?

Blaugold
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten