Thema: Brenne!
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Alt 09.11.2015, 18:12   #5
charis
/ Bil-ly /
 
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Beiträge: 435
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Lieber Eky, liebe Chavali,

Ich danke Euch sehr, dass ihr euch so intensiv mit meinem Text beschäftigt habt.

Ich werde mich mit euren Vorschlägen noch intensiver auseinander setzen, möchte aber kurz meine Motivation erklären.

Das ist es:

Do not go gentle into that good night
Dylan Thomas

Do not go gentle into that good night,
Old age should burn and rave at close of day;
Rage, rage against the dying of the light.

Though wise men at their end know dark is right,
Because their words had forked no lightning they
Do not go gentle into that good night.

Good men, the last wave by, crying how bright
Their frail deeds might have danced in a green bay,
Rage, rage against the dying of the light.

Wild men who caught and sang the sun in flight,
And learn, too late, they grieved it on its way,
Do not go gentle into that good night.

Grave men, near death, who see with blinding sight
Blind eyes could blaze like meteors and be gay,
Rage, rage against the dying of the light.

And you, my father, there on the sad height,
Curse, bless, me now with your fierce tears, I pray.
Do not go gentle into that good night.
Rage, rage against the dying of the light.



Im direkten Vergleich, wird natürlich noch deutlicher, wie schwach mein Text ist.

Ich bin ja eine Lernende, deshalb arbeite manchmal mit fremden Stoffen, wenn sie mich berühren. Ich schlüpfe also in eine fremde Haut und forsche in diesem Zustand nach meinem eigenen Empfindungen. Für mich ist das eine gute Lernübung.

Die leidenschaftliche (pathetische?) Art Dylans spricht mich persönlich einfach sehr an. Bei diesem Gedicht hat mich diese emotionale Intensität völlig gefangen genommen - es war wie ein Rausch damit zu spielen - und das wollte ich in meine Zeilen mitnehmen. Ich habe in meinem Rausch zu wenig über eine schöne Form und Lesbarkeit nachgedacht, muss ich gestehen.

Meine Verse nehmen das Thema "Sterben und Tod" auf und auch Dylans "Gerüst", gehen aber in eine ganz andere Richtung.

Die von dir vorschlagene "Zusammenfassung der Verse" gefällt mit ist sehr gut, liebe chavali. Aber vielleicht spiegeln die "zerrissenen" Strophe doch ganz gut diesen "Kampf mit den Gewalten", wie eine Brandung eben?

S2V3, lieber Eky, ist keine Inversion, aber zugegeben umständlich formuliert. "Schau es" in einem Zustand "neuen Erwachtseins", sollte das bedeuten; was "es" ist will ich ganz bewusst offen lassen. Es sollte jedenfalls nicht: "Schau, es ist erwacht." bedeuten.

S2V2: "dass" soll "damit" bedeuten, auch wenn es schwer verständlich ist. "wo" würde die beabsichtigte Bedeutung (eine Art Katharsis) völlig verändern; deshalb auch der Wellen "Pracht"...während im Licht (nach den "Dingen") suchen - und das auch noch "mit aller Macht" (S1Z3) - eine sehr irdische Verhaltensweise ist.

Im letzen Vers ist ein Auftaktfehler. Stört das wirklich sehr? Dieser Satz hat eine besondere Bedeutung, ist für meine Gefühl die Erklärung für alles. "Nur" ist mir einfach zuwenig.

Ich werde mir den Text nochmals vornehmen. Danke nochmals für eure Hilfe.

Lieben Gruß
charis

Lieber Eky,
Ich habe die doppelte "Macht" sehr bewusst gewählt, nicht aus Reimverlegenheit, weil sie hier ein Gegensatz (Widerspruch) zur "menschlichen Macht" in der S1 entstehen sollte.
Ich danke dir nochmals sehr! Der Lacht-Reim gefällt mir, klingt aber für mein Gefühl etwas zynisch, das will ich eigentlich vermeiden, so lächerlich vielleicht dieses ganze Pathos meiner Zeilen auf manche Leser auch wirken mag.
Lieben Gruß
charis

Geändert von Chavali (11.11.2015 um 16:38 Uhr) Grund: Doppelpost: 2 Beiträge zuammengeführt
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