Thema: Mein Tod?
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Alt 10.08.2011, 20:40   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Zitat:
Zitat von eKy
Wer ruft mich ab, als wäre kein Erkennen
notwendig ihm und einer kalten Welt?
Wer reicht mir nun, da alle Brücken brennen,
die kühle Hand, eh noch die letzte fällt?

Er wird es sein, weil er der einzige ist, der bleibt, wenn nichts mehr geht.

Wer neigte dich, des letzten Trunkes Schale,
aus ungelöschtem Weh dem welken Mund?
Das Leben fordert Schulden ein. Ich zahle,
und geh an jedem Schluck daraus zugrund.

Das ist der Moment, wo wir uns des Endes bewusst sind.

Und was gebar ich, der ich nun verblute,
das nicht mit mir in Acht und Asche sinkt?
Warum ist mir nach gutem Ton zumute
in einem Lied, das doch mit mir verklingt?

Ist es Hoffnung oder ein neues Erkennen, das sich nur jenem erschließt?

Wie vieles folgt noch, das ich nie erfahre?
- Wie wollte, Welt, ich in dir ewig sein!
Du schreitest fort, und alle deine Jahre
verschweigen mich im Aneinanderreihn...


Vielleicht folgt noch einiges, aber von da an, ohne unser Wissen und Dazutun.

Lieber eKy,
eine beeindruckende lyrische Versfolge, gepaart mit einer ganz eigenwilligen und bleibenden "Nüchternheit".
Ich habe mich lange gegen ein "Nichts danach" gewehrt, ob mit "Lebensgröße" oder ohne.
Was mich noch hält, ist die Tatsache, dass wir es immer noch nicht ganz ausschließen können, weil wir nichts wissen.
Mein Wissensdrang sucht auch nicht den Beweis für das "Nichts" - eher das Gegenteil.

Bei aller Nüchternheit lese ich hier eine wundebare Lyrik, die wenig "Hoffnung" für ein "Danach" trägt, aber zur intensiven Wahrnehmung des Seins auffordert und positiv inspiriert.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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