Hi wolo,
ich finde, den "Dachreiter" kannst du hier nicht als Referenz benennen, der hat mit "reiten" ungefähr so viel gemeinsam wie eine Fotografie.
Die einzige Eigenschaft, die ihn mit "reiten" verbindet, ist, dass er so aussieht, als würde er das Dach reiten. Das bleibt im Konjunktiv und ist lediglich als Bild zu betrachten.
Vorstellbar wäre sogar ein humorvoller Hintergrund, nach dem Motto: Schau mal, der Dachreiter...
Man kann den Hebungsprall in der dritten Zeile sicherlich als stilvollen Kniff bezeichnen, denn ich bin mir sicher, dass dem Autor dort kein Fehler unterlaufen ist, der wusste schon, was er da tat.
Es stellt sich nur die Frage, wozu?
Und warum schon in der dritten Zeile, wenn es noch gar nicht notwendig ist, ein einheitliches metrisches "Geleier" aufzulockern.
An dieser Stelle hätte mein persönlicher Geschmack das vielleicht so, wie von dir empfunden, durchgehen lassen:
Wenn Zungen gierig aus den Mündern schnellen,
Dann jagen Frösche -schnapp- Stubenfliegen.
Das wäre originell gewesen...
Liebe Grüße
Falderwald