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Alt 02.05.2011, 20:45   #1
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Netzüberlastung (Kanzone)

Netzüberlastung (Kanzone)


Der Blick aus jenem Fenster,
er zeigt ein Stück der Welt.
Im Gegensatz zur Türe,
die alles draußen hält.
Doch hinter beiden liegt
ein anschmiegsames Leben,
das sich um Ecken biegt.

Verschwommene Gesichter
sind jedem unbekannt.
Nur Neonleuchtreklame
wirft Menschen an die Wand.
Das Technikweltennetz
verzehrt selbst ihre Namen,
macht Zahlen zum Gesetz.

Die Hände schließen Läden,
der Rahmen gibt den Halt.
Eröffnungszeit für Träume
von Frieden und Gewalt.
Es blinken tausendfach
in Häusern bunte Lichter:
Jetzt werden alle wach.

Sie starren blind und reisen
in eine fremde Welt.
Besitzen hundert Titel,
vertraut und selbst gewählt.
Nur wer wir wirklich sind,
das haben wir vergessen -
als virtuelles Kind.

Der Baum, dort vor dem Fenster,
den sehen wir nicht mehr.
Erschaffen ihn uns selber,
am Bildschirm, gar nicht schwer.
Ich mach mir Wünsche wahr!
Ich herrsche über Alles,
bin schön und wunderbar.

Es bricht der Fensterrahmen,
das Glas zerspringt im Knall.
Die Welt löscht ihre Lichter:
Der große Stromausfall!
Wir irren durch das Haus,
und suchen wahre Namen.
Ich schreie: „Alle raus!!!“



(Mein Problem mit diesem Werk ist: Ich habe das Gefühl, es passt eigentlich in mehrere Rubriken - teilweise, aber in keine "ganz". Deshalb ist es hier ...)
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



Geändert von Stimme der Zeit (24.05.2011 um 16:29 Uhr) Grund: Nachträglich eine Formulierung geändert. Beim "Lernen" der Formatierung im neuen Browser übersehen.
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