Thema: Stiller Tod
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Alt 04.12.2015, 16:51   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, lai, Sy!

Die Drogen (Stoff, Alkohol) sind hier nur die Symptome der Selbstaufgabe. Das Gedicht kann man durchaus als Anklage gegen Drogenmissbrauch ansehen, allerdings stand mir beim Schreiben der Mensch vor Augen, der jahrelang nur noch vor sich hinvegetierte (siehe Conclusio), nicht unbedingt der Drogen wegen, sondern einfach irgendwie aus der Bahn geworfen und nie wieder zurückgefunden.
Der Rausch sollte ihn nur auf dem Weg bergab begleiten, um ihn vergessen zu lassen, sich selbst und die Welt ...

Dennoch - auch eure Sicht ist plausibel! Vielen Dank für eure Gedanken!

LG, eKy

PS: Bezüglich der "klaren, drastischen Bilder": Ich sah derlei mal im TV bei irgendeiner Sendung, "Die Saubermacher" oder so. Obwohl die direkten Bilder getrübt waren, war das versiffte Drumherum schrecklich genug! Gut, dass es kein Geruchs-TV gibt!
Bei solchen Texten darf man nie melodramatisch werden! Wer hier nach Effekten hascht, hintertreibt die Botschaft schon, indem er sie partout verkünden will! Bei sowas muss man journalistisch exakt beschreiben, nüchtern und kühl. Zuletzt eine wie lapidar drangehängte Conclusio - und fertig.
Bloß keine moralischen Zeigefinger! Nur dann wirkt es richtig!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.08.2019 um 21:59 Uhr)
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