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Alt 02.10.2019, 09:38   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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hi erich,

rein technisch gibts zu deinem gedicht ( wie fast immer) nix zu bekritteln.
das passt einfach.
ich kann daher nur inhaltlich kontern:
bis zu einem gewissen grad kann ich die "festung der einsamkeit" gut nachvollziehen: "my home is my castle"!
auch mich ziehts schier unhaltbar heim ,wenn ich müde/krank/ erschöpft/ traurig oder sonst irgendwie unrund bin.

jede schnecke hat ihr häuschen, jede muschel ihre schale.
die annahme, dass man beim verlassen des häuschens NUR hassenswert wäre , klingt aber schon sehr traurig.
ich denke, das kann so nicht ganz stimmen. das ist bloß eine
( irgendwo ,irgendwie) erlernte meinung/ grundannahme über sich selber, die man nach außen projiziert - und dort (fast zwangsläufig) widergespiegelt
findet. .
die welt hat die tendenz, unsere ängste zu erfüllen.
sie kann aber auch auf unseren mut antworten ( siehe greta thunberg )

sicher: jeder von uns hat macken, mit denen er seinen mitmenschen den nerv zieht , aber: NUR macken, das hat bestimmt niemand!

das echo meiner wände sein ?
ich würd mich da mal lieber raus schmeißen - und den schmerz, den das manchmal kostet, als notwendigen preis ansehen.

wirklich schwierig wirds, wenn man alt und krank und nicht mehr so mobil ist.
da kostet auch das mentale sich- raus schmeißen schon manchmal echte überwindung!

nichts desto trotz: übung macht den meister und
sich regen bringt segen!
( sagt die, die unglaublich lange geschwiegen hat - aus erschöpfung !)

na, vielleicht ist jetzt ein bissel widerhall in die einsame festung reingekommen!

lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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