Thema: Vollmondnacht
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Alt 26.08.2009, 20:47   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Standard Vollmondnacht

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Die Vollmondnacht ist bitterkalt,
der Wandrer friert, geht übers Feld,
erkennt von fern, als Scherenschnitt,
die Häuserwand. Er sieht kein Licht
und denkt die Stadt sich ohne Fenster.

Ein Ahnen lässt ihn kurz erschauern.
Was, wenn er keine Bleibe findet,
wird ihm begegnen außer Kälte?
Es greifen schon nach ihm die Schatten
der lautlos wabernden Gespenster.

Im Silberlicht ist’s totenstill,
sein Schritt gibt keinen Widerhall.
Als ohne Dampf sein Atem bleibt,
kein Ton aus seiner Kehle dringt,
sind bei ihm sieben Lichtgestalten,

die ihm vertraut sind, trotz Verwirren,
jedoch zugleich die Sinneswelten
in Dimensionen übergleiten,
die allem Sein den Grund erhellen.
Er wird in Liebe jetzt gehalten.

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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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