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Alt 11.03.2017, 20:32   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Standard Schlussendlich



Schlussendlich


Welch Schicksal ist dir einmal widerfahren,
dass du jetzt bist, so wie du eben bist,
worin verlorst du dich in all den Jahren,
und wann vergaßest du die letzte Frist,
die dir noch blieb, dich davor zu bewahren,
dem Leben zu entnehmen, was es ist?
Du siehst die Welt mit deinen eignen Augen,
doch diese Welt beginnt dich auszusaugen.

Du stehst alleine da mit deinen Träumen,
die niemand wirklich nachvollziehen kann,
es zieht die Schwerkraft dich in allen Räumen
mit steter Wirklichkeit in ihren Bann,
du hattest so viel Zeit, dich zu versäumen,
denn stets warst du dein eigner Hintermann.
Und heute äußert sich dein Unbehagen
in peinlichst formulierten Gretchenfragen?

Wer aber will zum Meister sich erheben,
wer kann erklären, wie es richtig geht,
wie funktioniert denn so ein wahres Leben,
das mit sich selber nicht auf Kriegsfuß steht,
weswegen soll's Moral und Anstand geben,
wenn schon der kleinste Windhauch sie verweht?
Die Welt erscheint in vielerlei Gewändern,
wenn keines passt, dann musst du selbst dich ändern.


Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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