Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 08.06.2009, 22:55   #4
Seeräuber-Jenny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ahoi Kain,

ein beeindruckendes Gedicht. Etwas rätselhaft.

Der Mond spiegelt sich im Glas, züchtet Fratzen, der Regen prasselt nieder und spült rote Suppe den Bordstein entlang, spült den Schlamm der Stadtbewohner oder die Kadaver jünger Rattenkörper weg. Was für ein unheimlicher Auftakt.

Dann beginnt die Liebesgeschichte. Ich würde sie so interpretieren: Der Mond steckt seine Nase einen Moment durch den schweren Vorhang aus Regenwolken, um das Kastanienhaar der Stadt zu riechen, dieser Femme fatale, und verfällt ihr wie zahllose Männer und Frauen.

Und schließlich tritt der Mond als Nebenbuhler des armen Kerls auf. Doch beide bleiben einsam zurück, denn sie ist schon entschwunden. Ein melancholischer Schluss.

Starke, packende Bilder, die den Leser nicht mehr so schnell los lassen.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (11.06.2009 um 00:13 Uhr)
  Mit Zitat antworten