Hi Laie!
Ich bin antireligiös. Ich vertrete die Ansicht, es stünde der Menschheit gut an, endlich über ihre Weihnachtsmänner für Erwachsene hinauszuwachsen, mündig zu werden und eigenverantwortlich zu handeln, ohne das Diktat seit Jahrtausenden immer wieder selbsterfundener fiktiver Überwesen, eine Art ausgelagerten Gewissens, einer kulturimmanenten Macht, die andere ergreifen können, und die nur zu leicht von Wahnsinnigen und Spinnern oder Berechnenden und Machtsuchenden missbraucht wird, um Massen zu gängeln oder aufzuhetzen.
Die Kirche als Institution besitzt viele Kulturschätze und tut auch viel Gutes in der Welt, aber vom philosophischen Standpunkt her ist ihre Existenz indiskutabel, weil Schätze und Gutes nur dazu dienen, auf manipulative Weise die behauptete Existenz einer unbewiesenen höheren Ordnung zu stützen. Dazu werden weisungsorientierte gut"gläubige" und mitfühlende Menschen eingespannt und ausgenutzt.
Ich trenne also in diesem Gedicht durchaus nicht zwischen Institution und Gottesglaube. Ist alles Mumpitz und Blendwerk für solche, deren Geist zu unfrei oder deren Wille zu schwach ist für die Vorstellung eines Universums ohne Gott, soweit es mich betrifft.
LG, eKy