Hi Mondmann!
Du bist sehr direkt und schnörkellos in deiner Kritik. Das erinnert mich an mich.
Nein, es geht nicht um Alzheimer. Ein alter Mensch resümiert nur über das in seinen Augen sinnlose - oder sinnlos gewordene - Verstreichen der letzten Lebenszeit, bar aller Illusionen und Wünsche, die ihn noch antreiben könnten.
Der "Wind" ist in dieser Strophe bewusst wiederholt, um ihn aus dem reinen Naturbild der ersten Erwähnung in einen metaphorischen Kontext bei der 2. Erwähnung zu übertragen. Der äußere Wind wird zum inneren Wind.
Die von dir monierte "Füllzeile" halte ich durchaus für aussagekräftig - sie erklärt, dass es dem Tag - sprich der Welt - egal ist, wie das lamentierende LyrIch - oder sonstwer - sich darin fühlt. Zeit vergeht einfach, Welt existiert einfach, und nichts ist darin wichtiger als etwas anderes, denn letztlich spielt nichts eine Rolle.
Das Universum IST einfach, und all unsere Träume und Motivationen sind illusionär und selbstbezogen, zu Unrecht personifizierend und Sinn, Bedeutung und bedeutsames Ziel unterstellend. All das sagt diese Zeile aus.
Vielen Dank für deine ehrlich hinterfragenden Zeilen und das Lob.
LG, eKy