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Alt 29.12.2009, 16:13   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Der Wind singt keine Antwort

Die Dunkelheit verweigert mir ganz klare Sicht auf Dinge.
Mit Blick auf alle Schemen, die, ganz nah, am Flüstern sind,
ertaste ich mir einen Weg. Es tönt, als ob was singe;
ich lausche einem Klang, vielleicht erzählt es mir der Wind?

Es spricht von einer Kindheit voller Licht und Sonnenschein.
Ein Singen war so fröhlich, damals, Zuversicht klang an.
Das Nahe in der Zeit schien sonnenhell ins Herz hinein,
das Nächste war der Augenblick, ein Morgen war nie dran.

Ich höre ein Lamento, schüchtern, gar nicht weit entfernt.
Viel näher, als das Säuseln und das Rascheln rund um mich.
Die Silhouetten in der Ferne - Einbildung, hab ich gelernt! -
doch könnten das nicht Elfen sein? Sie hoffenbaren sich!

Des Windes Stimme stockt, sie haucht nur leise, hört ganz auf.
Ein Hahn schreit schrill im Morgendämmerdunst die Nacht hinfort.
Ich tröste still mein Trauerherz und hebe es hinauf
ins Morgenrot und in den Morgen. Sind an diesem Hort

auch alle Elfen? höre ich von irgendwo bei mir.
Der Wind verschweigt mir wieder mal der Hymne Melodie.
Er flüstert weises Rauschen oder Rascheln, dort und hier.
Doch keine Antwort für die Seele. Faktisch niemals. Nie!
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