Hallo Behutsalem
Offensichtlich fühlt sich dein Lyrisches Ich zum Baum hingezogen, ja, mehr noch, es holt bei ihm Trost und Kraft. Im Groben gefällt mir dein Werk recht gut, ein paar Beschreibungen finde ich sehr passend. So legt LI die Leiden oder Sorgen dem Baum unter die Rinde. Sie gehen ihm sozusagen "unter die Haut" und er nimmt LI sogar dessen Verzweiflung weg. (letzte Zeile).
Mir sind ein paar Dinge aufgefallen, die zumindest für mich verfeinert sein könnten:
In deiner Umarmung fällt alles Schwere,
alles Bedrückende weitet sich aus.
Die beengende, unnütze Leere,
fängst du gekonnt im Ausatmen auf.
In der 2.Zeile liest es sich, als ob das Bedrückende mehr werden würde. Ich denke, deine Intention ist "alles Bedrückende kommt nun heraus", oder?
Ich leg’ dir die Leiden in deine Rinde,
drücke dich näher und fester an mich.
Damit ich dich fühle und selig erblinde,
ein Schauer erfüllt mich im taufrischen Licht.
in dieser 2.Zeile drückt LI den Baum an sich, das wäre vielleicht besser beschrieben, wenn sich LI an den Baum drückt, oder?
So halte ich inne und denke an Morgen.
Deine Wurzeln, dein Antlitz, zerfließen in mir.
Hol’ mir die Kraft und fühl mich geborgen,
mein Geäst aus Verzweiflung löst sich dank dir.
in dieser 2.Zeile gefällt mir Antlitz nicht sehr (ist doch nur ein Baum) Stärke, wäre das nicht besser?
Blaugold
|