Hi Chavi!
Ein wunderschöner hochlyrischer wie philosophischer Text, der ein Gefühl der inneren Bescheidenheit und Genügsamkeit beschwört, das vielen von uns in unserer Überfluss- und Thrillseeker-Gesellschaft leider oft schon abhanden gekommen ist!
Hebungspralle finden sich in S1Z1, S1Z2, Senkungspralle in S1Z3, S2Z4. Ich biete klar taktende Alternativen.
Wiewohl die erste Zeile fünfhebig ist, findet sich die eindeutige Mehrheit der Zeilen sechshebig, auch wenn zwischendrin immer wieder fünfhebige auftauchen. Du weißt, wie sehr dies mein Gefühl für Sprachrhythmus stört, darum verzeih mir bitte, wenn ich eine durchgängig sechshebige Variante anzubieten wage:
Wie wenig es bedarf, um
wahres Glück zu fühlen:
Ein sanfter Sommerhauch,
die heiße Stirn zu kühlen,
der aufmerksame Blick
des würdevollen Katers,
der liebevolle Brief des
lang verstorbnen Vaters,
Gewissheit einer Liebe, die die Mutter gab,
das wunderbar
von dir gepflegte Elterngrab,
die Nachtigall, die einmal nur im Leben singt,
ein kleiner Meisenvogel, der aus Pfützen trinkt,
der Lindenbaum, der seine weite Krone reckt,
die Morgensonne, die
ringsum das Leben weckt,
im
goldnen Abendschein ein lauer Sommerwind -
und dass es dich in meinem Leben gibt, mein Kind.
Es steht dir natürlich frei, andere Alternativen zu wählen, wenn du dein Werk originär halten willst. Ansonsten nimm, was dir brauchbar erscheint, diese schönen Zeilen vollends zu runden.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy