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Alt 31.12.2011, 00:37   #17
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, larin!

Ich gebe dir durchaus Recht. Indes...
Meine Gedichte sind doch nicht sinnentleert, nur weil ich mittendrin woandershin abgebogen bin als zuvor avisiert - im Gegenteil, oft trifft der Instinkt, das "Überlyrich", die bessere Entscheidung als der verkopfte Teil, der "plant".
Wenn mich die Form also zu einem anderen Inhalt lenkt, um den harmonischen Fluss nicht zu verlieren, heißt das ja nicht, dass hier ein Napfkuchen des Napfes wegen gebacken wird. Es heißt nur, dass es ein anderer Kuchen wird, der sich perfekter an die Form schmiegt.
Es heißt nur, dass ich mich nicht von vornherein auf eine Thematik festlege - ich lasse es fließen und schaue, wo es mich hinträgt. Ich backe also nicht nach fixem Rezept, sondern intuitiv und nach Gusto beim regelmäßigen Abschmecken. Sag selbst, was da wohl am Ende besser mundet!

Um im Gleichnis zu bleiben, könnte man auch sagen: Ich backe nicht, um das Volk zu ernähren - ich backe, weil es mir Freude macht, und weil der Kuchen mir schmecken soll und jenen, die gern Kuchen essen. Den inhaltlich Hungernden dieser Erde ist mit dem Brot der Prosa ohnehin besser gedient.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.12.2011 um 00:40 Uhr)
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