Thema: Namenlos
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Alt 10.04.2016, 17:51   #2
anamolie
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Hm, ich hatte eigentlich per PN angefragt, nachgefragt,
ob ich ein Spottgedicht unter dieses Spottgedicht setzen darf,
das höchstwahrscheinlich an mich gerichtet ist.
Ich bin nicht so ein Freund davon, dann einen "Gegen-Thread"
aufzumachen, ohne Link, ohne sonstwas.
Aber gut, ich werde da wohl nie eine Antwort kriegen,
also platziere ich jetzt mein Antwort-Spottgedicht einfach hier.
Wenns egal wem nicht passt, Löschen geht ja leicht.



Zunächst:

Es ist rhetorisch/philosophisch betrachtet zweifelhaft,
wenn der Eingangsvers beider Lang-Strophen 2 x ist,
dass der lyrische Erzähler den Adressaten Gelichter nennt,
um ihm dann Arroganz und fehlendes Feingefühl vorzuwerfen,
und das leichtfertige Aburteilen Anderer!
Worum handelt es sich denn, im SELBEN ATEMZUG,
wenn der lyrische Erzähler ja SELBST, desselben anmutet?

Zitat:
nur um seine Größe drehend
es wäre wohl besser gewesen, das so zu formulieren:

Zitat:
nur um seine "Größe" drehend
weil ansonsten, rhetorisch betrachtet, der lyrische Erzähler
ja eine Grösse sogar einräumt, die er zwar nicht bezweifelt,
nur deren Gebaren für anstössig hält.

Und welche Erkenntnis soll denn nun gefunden werden?
Dass die Grösse sich anders gebärde, wiewohl sie Grösse ist,
wiewohl sie sogar selbstverherrlichte Legende ist?

Oder, sich belehren zu lassen, bis eine Grösse tatsächlich erlangt wird,
und dann, durch welche Massnahmen, durch welche Belehrung genau?
Durch die Massnahmen, Ansichten, Belehrungen des lyrischen Erzählers,
der dann wieder genau so wäre, wie das, was er gerade angeprangert hat:

Egomanische, selbstgerechte Selbstherrlichkeit,
Aburteilung, Besserwisserei, Arroganz, Anmassung,
Vermessenheit. Und ja dann anscheinend die grössere,
wahrere Grösse, sich besser gebärdend, und schlicht besser seiend!

Durch die Aussage, dass durch Angepasstheit an die Richtlinien
WELCHER, dann ja ergo WAHREN Grösse/n, auch verliehene,
rechtmässige Grösse erlangt werden könnte, und DAS soll
nicht ebenso sein, wie das, was er gerade angeprangert hat?

~

Man könnte darüber hinaus attestieren, dass, wenn der lyrische
Erzähler zwar Grösse einräumt, ja sogar, Legende einräumt,
die halt blöderweise dem schlechten Gebaren nach allzu
selbstverherrlicht oder selbstherrlich posiert, dass der lyrische
Erzähler ja sogar eifrig genug ist, jener Grösse ein ganzes Gedicht
zu widmen, dass das schon etwas im Widerspruch dazu steht:

Wie kann Grösse unberechtigt arrogant sein, und zugleich nichts können?
Arrogant für Nichts, aber gross?
Ist also die Arroganz das Problem, obwohl Grösse dahinter ist?
Oder ist die Grösse das Problem, nur weil sie arrogant ist?
Oder ist die Grösse ein Problem, weil sie noch dazu arrogant ist.

Die Erkenntnis ist, dass der "Aberwitz" einer grundlos arroganten
Nicht-Grösse, mit der Legendenbildung aufhören soll, und sich belehren
lassen soll, dafür, dass sich aber eine Legende gebildet hat,
polarisierend genug für ein Spottgedicht eines Erich Kykal allemal!

Was ist dann das Unerträgliche: DASS die Grösse tatsächlich gross ist,
dass die tatsächliche Grösse zu arrogant ist, oder dass die Nicht-Grösse
grundlos arrogant ist, obgleich sie polarisierend genug für ein Spottgedicht war,
und nicht aus der Feder IRGENDEINES Dichters.

Ich glaube schon, dass du sehr deutlich, an mich adressiert hast,
an einen zügellos arroganten, herabwürdigenden, egomanischen,
selbstherrlichen, unbelehrbaren Schwurbelkönig, der namenlos,
nur vermeint, was er kann, aber letztlich hohl verenden muss.

Das ist insofern hart, und sehr belustigend, weil ich mich ja sogar
bemüht hatte --- wenn ich selbst dann noch, wenn ich mir Mühe
gegeben habe, so rüberkomme --- naja, das belustigt mich!

Jetzt erstmal mein Antwort-Spottgedicht, das allerdings nur davon
ausgehend geschrieben wurde, die adressierte Position einnehmend,
das Ursprungs-Gedicht erwidernd, was also nicht unbedingt meine ganze
Ansicht widergibt, sondern nur die Ansicht der adressierten Position.

Im Anschluss, ein Distichon.





Zitat:
Gernegross


Manch Gelichter nennt sich Dichter!
Schaut mans an, dann nichtbesticht er.
Sätze hoch und schwindlig Höhe:
Dreister kleiner Zirkusflöhe.
Feingefühl ist für die Schwachen!
Angepasst, sehr klein zu machen.
Geist verdiene dir Erhabenheit!
Wer so gross macht, presst und schreit!
Darf dann auch erleichtert lachen.
Grössere Geschäfte machen
tadelt nicht der Kleinen Neid.
Geist sei doch einmal gescheit!

Wichter spielen Schwerge-Wichter!
Aller schlechten Norm Verrichter.
Ach wie ehrlos ach wie rührig
schänden sie den Geist der Lyrik.
Feuerlos den Witz zu kritzeln,
über Freiheit blöd zu witzeln!
Halten sich für kühn, klug, für famos.
Wie den Sprung des Zirkusflohs.
Drehn sich Kleine um das Kleine
und gesellen das Gemeine,
eingebildet, feuerlos,
wird die Masse auch nicht gross.



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Zitat:
Namenlos starb ich, gefallen ins Nichts, zum Staube der Erden.
Hohnlächelnd, stehst du am Grab, lächelst du, froh meines Tods.
Lächle! Dem römischen Spruch nach: Was ich bin, wirst du werden,
Lächler, und was ich einst war, Höhner, du lache! Du bists.

Nimmt denn der Staub, nicht namenlos Jeden, gefeiert, geschlagen?
Hat denn der Tod, wie den Ruhm, Jeden, noch Jeden begraben?
Schlug denn im Herzen mir, des Feuers heisse Legende:
Dass ich von Feuer war, Höhner, und Herz, bis zum Ende.



XxxXxxXxxXxXxxXx
XxxXxxXXxxXxxX
XxxXxxXxXxXxxXx
XxxXxxXXxxXxxX

XxxXxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXXxxXxxXx
XxxXxXxXxXxxXx
XxxXxXXxxXxxXx


Am Ende, erschaffen wir uns nur selbst, und kein Anderer, und nichts Anderes.
Ich bin nur unbeirrt Feuer, und jede Abmilderung, verbrennt sich nur.
Dass ich arrogant bin weiss ich, dass ich vernichtend sein kann, ja, stimmt,
aber dass ich so schlecht sein soll, das bezweifele ich.

O, diese Erwiderung hat mir jetzt Spass gemacht!

Geändert von anamolie (10.04.2016 um 18:20 Uhr)