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Alt 26.04.2011, 10:49   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Von Sinn und Unsinn, von Gott und der Welt -Diskussion

Der "Sinn" ist nur ein Wunschgebilde,
und so verstehn wir auch die Welt:
Wir träumen uns die Erdgefilde,
ob rau und derb, ob rein und milde,
ganz nach dem Sehnen, das uns hält!

Doch wer die Welt nur so betrachtet,
wie sie mal ist, ganz unverstellt,
erkennt, wie sehr der Geist umnachtet,
der seine Welt mit "Gott" befrachtet
und statt Physik den "Glauben" wählt!

Wer nicht beachtet, was wir WISSEN,
und lieber hofft auf's "Paradies",
verrät Vernunft, und sein Gewissen,
einst des Verstandes Ruhekissen,
wird ihm fanatisches Verlies!

Wir klammern uns an lichte Träume,
an jedes hehre Heilsgebot,
das uns entlang der hellen Säume
behütend durch die dunklen Räume
des Daseins führt bis an den Tod.

Wann - fragt der Weise, weh im Herzen -
wann reift die Menschheit je heran
zu Selbstbestimmten, deren Schmerzen
sie nicht - wie Flamme ihre Kerzen -
auf den Altären schmelzen kann!?

Wann wird es unserm Sein gelingen,
erwachsen durch den Tag zu gehn,
um der Vernunft ein Lied zu singen,
mit wachem Geist vor allen Dingen
und Augen, die durch Lügen sehn!?
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Falderwald (25.05.2011 um 16:22 Uhr) Grund: Titel geändert (Diskussion)
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