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Alt 27.01.2024, 12:07   #3
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heimkehrerin
 
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Hi, wellengang!

Ich finde ja dein Gedicht an sich auch etwas zynisch in den Formulierungen. Insofern wirkt der Vorwurf in Strophe zwei nicht überzeugend. Ich verstehe schon - der Text klagt an. Und zu einem guten Teil auch zu recht, wie ich es sehe. Ich bin nur nicht sicher, ob Zynismus Zynismus anklagen kann, wenn du verstehst, was ich meine. Da wäre ev. ein etwas "sachlicherer" Tonfall stimmiger, um die Botschaft hundertpro aufrichtig wirken zu lassen. Das "kriminell" zum Beispiel hat etwas gradezu Flapsiges und untergräbt deine Botschaft eher als dass es ihr hilft.
Auch wäre ev. ein Titel gefragt, der klar macht, dass du hier von Todesfällen öffentlicher Personen schreibst.


Bei Strophe drei lässt es sprachlich etwas nach, wie ich finde. Da hakt es metrisch in Zeile zwei und die Inversion in Zeile vier wirkt sehr dem Reim geschuldet und fällt stilistisch aus dem Rahmen.

Und wieder streikt das arme Herz,
die Zeit ja so kompliziert,
x X x X XxX
und öffentlich bekundet Schmerz,
wer ahnungsvoll ist inkludiert.


Wie wäre etwas wie:

Und wieder streikt ein armes Herz,
die Zeiten derart kompliziert.
Und öffentlich bekundet Schmerz:
man ist so woke und inkludiert.


Sind natürlich nur Anregungen. Aber vielleicht ist ja was dabei, das dir beim Glätten weiterhilft.
Gerne gelesen und be-bastelt.
LG,

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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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