Thema: Ruf der Natur
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Alt 21.06.2017, 22:34   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Ruf der Natur

Entgegen kam mir fast wie eine Mahnung
im Walde jener runde, graue Stein,
beinahe wie von Großem eine Ahnung,
das mich umwogte, still und ungemein

verheimlicht durch den Wuchs der alten Bäume,
als wüssten sie in ihrem Aufenthalt
zutiefst verschwiegene und dunkle Räume
wie ein Geheimnis, das, unsagbar alt,

mich überwältigend in seiner Fülle
sich golden ausgoss in den späten Tag;
ein ewig kirchenloser, stiller Wille,
in dem ich wie ein Kind geborgen lag.

Ein grauer Stein nur, ein erloschnes Bildnis
von alten Göttern aus verbrauchter Zeit;
und dennoch darin welch ein Herz der Wildnis
in aller Dämmerungen Ewigkeit!


Überarbeitete Version eines Gedichtes von 2009. Jetzt ist alles 5-hebig.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (06.02.2018 um 22:43 Uhr)
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