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Alt 18.09.2011, 18:01   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, horstgrosse2,

selten, dass ich ein Senryū lese, jedenfalls würde ich es aufgrund des emotionalen Bezugs eher so benennen, auch wenn es eigentlich eine Art "Mischung" zwischen Haiku (Naturbeobachtung) und Senryū (menschlicher Gefühlseindruck) ist. Mir persönlich scheint durch die starke Wirkung der Worte "Rätselhaft", "blendend" (jemand muss den Eindruck von "Blendung" haben) sowie "Psyche" der Senryū-Aspekt zu überwiegen.

Die traditionelle Silbenzahl 5-7-5 wurde hier eingehalten. Allerdings las ich bei einigen Dichtern, die sich in diesem "Bereich" besser auskennen als ich, schon öfter, dass das mittlerweile nicht mehr "vorgeschrieben" sei. (Ganz konventionell dürfte es ja auch keinen Titel geben.) Ich selbst sehe das auch nicht so eng.

Nach Beta Carinae musste ich im Web suchen, sehr interessant, was ich gefunden habe. Ein Doppelstern, ein "blauer Riese", sehr instabil, von dem schon seit längerer Zeit vermutet wird, dass er irgendwann zur Supernova (oder sogar Hypernova) wird. Einer der massereichsten Sterne in unserer Milchstraße, der mit der vier- bis fünf millionenfachen! Leuchtkraft unserer Sonne strahlt. Glücklicherweise ist er weit genug von unserer Welt entfernt ...

Einige der Bilder im Web sahen ausgesprochen faszinierend und sehr schön aus. Im Grunde genommen müsste so viel Zerstörungskraft irgendwie "schrecklich" wirken, aber im Gegenteil, es sind wunderbare Farben und Formen zu sehen.

Zitat:
Rätselhafter Stern
Beta Carinae gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf. Warum beispielsweise wurde Stickstoff entdeckt, dafür aber keine Stickstoffverbindungen? Bislang nicht erklärbar. Warum gibt es dort einen so hohen Anteil an Sulfiden, so dass dieser Doppelstern förmlich ein echter "Exot" in unserer Milchstraße ist? Viele Fragen, viele Rätsel und nur wenige Antworten, die, wie die Wissenschaftler selbst sagen, teilweise auch nur Spekulationen sein können.

Zitat:
Mal strahlst du still, dann blendend.
Es kommt immer wieder zu Ausbrüchen, die so heftig sind, dass sie einer Nova gleichkommen. Die Helligkeit nimmt zu und ab, es scheint einen "Zyklus" zu geben.

Zitat:
Wer gab dir Psyche?
Wir, die Menschen ...

Ganz kurz nur: Mit "still strahlen" tue ich mich etwas schwer. Still assoziiere ich mit "geräuschlos" oder "ruhig" (z. B. mucksmäuschenstill oder stillsitzen). Ergo ist still durchaus passend, wenn der Stern "stillhalten" würde. Aber "still strahlen"? Andererseits würde "blendend" zu "still halten" wiederum nicht passen. Vielleicht hast du selbst eine "zündende" Idee? (Ich könnte alternativ im Moment nur "mal strahlst du schwach, dann blendend" anbieten, bin aber nicht ganz zufrieden damit.)

Sehr gerne gelesen, kommentiert und dazugelernt.

Liebe Grüße

Stimme

P.S.: Ich füge drei Links ein, bei denen ich mich informierte:

ht tp://de.wikipedia.org/wiki/Eta_Carinae

ht tp://w w w.astronews.com/news/artikel/1999/12/9912-003.shtml (von 1999, aber trotzdem interessant zu lesen.)

ht tp://sternhimmel-ueber-ulm.de/tivoli11/slides/EtaCarinae.htm (Ein interessantes Bild)

(Bitte die Leerzeichen entfernen.)
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