Die Prinzessin
Die Prinzessin
Warum ist die Prinzessin
so liebreich und so hold,
die Haut wie weiße Seide,
ihr langes Haar wie Gold
die Augen wie der Himmel
so hell und strahlend blau,
die Lippen rot wie Purpur
in Rosenblütentau?
Ein engelreines Wesen,
geschaffen, nicht gemacht,
berauscht von einem Dichter
in Mondennacht erdacht.
Nur durch den Kuss der Musen
entsprang sie seinem Geist,
und ist seitdem das Zentrum,
um das sein Denken kreist.
Warum nur kann sie tanzen,
warum singt sie so rein,
warum, trotz aller Schönheit,
muss sie so traurig sein?
Warum hat sie des Dichters
erfülltes Herz vergällt?
Sie ist so schön und herrlich
und passt nicht in die Welt.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (11.04.2016 um 17:40 Uhr)
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