Thema: Auf dem Felde
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Alt 15.12.2016, 21:00   #3
Wodziwob
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Hallo Sy,

Du wirst lachen, aber das mit dem Wort für das Reimende, vor das ich dann einen Satz zu bilden versuche, gehört auch zu einem meiner "Tricks". Bei diesem Gedicht hingegen habe ich offen gestanden die Metrik und Silbenzahl eher am Rand beachtet und auch das Reim Maß ständig gewechselt, beim Lesen kommt man deshalb öfter ins Stocken, weil es hin und her geht vom Geraden ins Ungerade und umgekehrt und die Sätze den Leser zum Teil regelrecht zum Purzeln bringen... Laut vorgelesen lässt sich dieser hüpfende Rhythmus mittels Betonung leicht beheben, Ecken und Kanten werden rund, hab ich versucht, klang sogar flüssig - es ist also sozusagen ein Reim für den Vortrag und weniger für den imaginären Gedichtband.

Deine Überarbeitung ist an den entsprechenden Stellen gut verbessert und sehr viel schöner zu lesen. Der Sinn dessen, was ich sagen wollte, wird in der dritten Strophe dadurch ein etwas anderer, was ich aber durchaus interessant finde. Mir ging es um die Schlagkraft des Wortes, die ich in meiner frühkindlichen Plapperphase erst erlernen musste, hätte ich sie damals schon beherrscht, wär's vermutlich nichts anderes gewesen in Anbetracht mancher zornigen Erinnerung. Und in der letzten nehme ich genau dieser die Schwere der Bedeutung, weil es eben doch nur Worte sind, unbedeutende angesichts meiner und der allgemeinen Vergänglichkeit. Der Hauptgrund, weshalb ich kein Blatt vor den Mund nehme, ich sage einfach, was ich denke, ob's gefällt oder nicht. Auch weil mein bloßes Wort sowieso nichts ändern kann, was sich nicht ändern lässt oder will. Oder auch muss.

Genug geplappert. Danke für Deine Version. Gefällt mir!

Liebe Grüße aus der Winternacht ohne Winter
Wozi
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