Thema: Burka?
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Alt 23.08.2016, 20:22   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,

die Beiträge von Necla Kelek sind wirklich gut und aufklärend.
Eine hochintelligente Frau, die viel mehr Anhörung und Beachtung erhalten sollte.
Diskussionen, die in einzelnen Staaten (nicht Deutschland allein) über Religionsfreiheit, Verschleierung und Respekt stattfinden, enthalten für mich immer eine verachtenswerte Doppelmoral.
Politiker sind ausschließlich auf Stimmenfang geeigt, trotz "Bildung", und das ganz egal in welche Richtung. Von ihrer Bindung und Abhängigkeit erfahren wir so gut wie nichts.
Der "Normalbürger" würde von sich aus viel mehr akzeptieren, wenn er nicht regelmäßig in Untergangsstimmung versetzt würde.

Eingebrannte Sichtweisen, eingebrannter Glaube lassen sich nicht durch Betreten einer "anderen Welt wegintegrieren". Ganz speziell die Betrachtung der Frau als niederes Wesen. Wir müssen da gar nicht so weit ausholen und uns mit anderen Kulturen vergleichen. Viel jünger sind Tatsachen, dass eine Frau nicht wählen, nicht allein einen Mietvertrag unterschreiben durfte. Frauen, die im Berufsleben aufgingen und auf Familie mit Kind bewusst verzichtet haben, waren Emanzen - Frauen, die das Rollenverständnis verlassen haben. Das sind Tatsachen, die bereits im Zeitalter der Gleichberechtigung stattgefunden haben.
Ich will damit nur sagen, dass es für eine aufgeklärte Gesellschaft noch schwerer ist, mit der unaufgeklärten klar zu kommen.
Mir sind die hochpolitischen Diskussionen zuwider. Die eigene Erfahrung bis zur Aufklärung dauerte auch bei uns Jahrzehnte und Jahrhunderte. (Und wir sind noch lange nicht fertig.)

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die "Mächtigen" erkannt haben, zu viel Aufklärung und Bildung zugelassen haben, die nun doch an der errungenen Macht kratzt.
Dem sollte Einhalt geboten werden.
Jene gefangenen Frauen und Mädchen zu schützen und zu befreien ist nicht Aufgabe des Abendlandes. Vor Ausbeutung, vor Geschäften (Waffenlieferung) mit mächtigen Ölstaaten (ausschließlich mit den Herren der Schöpfung) hätte man sich auf ein Kulturverständnis einigen sollen - seine eigenen "Kulturerfolge" erst vorzeigen und als Bedingung anbieten müssen.
Darauf ist niemand gekommen.
Nur darum ist Religion heute noch wichtiger denn je geworden und bahnt sich ihren Weg - als würde es die neue Kultur daran erinnern wollen, das der Weg zur Erkenntnis global viel länger ist, als der im eigenen "Dunstkreis".

Alle haben eingeheimst (tun es bis heute) und staunen, wenn ein (genial wirtschaftlich und genial schäfchenleitender) erdachter Gott immer noch die Hauptrolle spielt.

Der Weg ist lang und steinig.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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