Thema: Ein Wintertod
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Alt 15.03.2016, 15:38   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi Walther,

das gefällt mir sehr gut!

Kurz, knackig, ja fast schon lapidar beschreibt dein Text

(Variante I)

das Ende des Winters, der hier als alter Mann vermenschlicht wird -

oder

(Variante II)

einen vielleicht Obdachlosen, der den harten Winter nicht überlebt.


Sehr anschaulich und tragisch. In beiden Fällen.


Gern gelesen!
LG Chavali
Zitat:

Der Winter knirscht hart unterm Schritt.
Der Alte geht. Der Tod kommt mit.
An Fensterscheiben bröckelt Kitt.
Der Alte strauchelt. Falscher Tritt.

Die Atemfahne reißt vom Mund.
Der Kirchturm tut dem Ärger kund,
Dass Mitternacht ist stundenrund.
Ein Geist starrt aus dem Hintergrund.

Es fällt der Greis. Es strahlt der Mond.
Der Fallende wird nicht verschont:
Vorm alten Haus, lang unbewohnt,

Stöhnt er, verlassen, und er trauert.
Sein Körper wird weiß überschauert.
Der Tod hat lang genug gelauert.
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (15.03.2016 um 17:39 Uhr) Grund: Text nach Änderung eingefügt :-)
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