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Alt 03.09.2016, 18:02   #4
juli
Gast
 
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Standard Hallo Wozzi :)

Hallo wozzi,

Ah, nun verstehe ich, du hattest KZs vor den Augen. Ich hatte dein Gedicht so verstanden, als sei „die Banalität des Bösen“ Gegenwart. Daher auch die Änderungen „uns“ und „stets“, eigentlich wollte ich den Sprachrhythmus glätten. Die Gegenwart hat auch genug Beispiele parat.

Die Nazizeit ist ein sehr düstere Zeit, und das ist noch wohlwollend ausgedrückt. Ich kenne Familiengeschichten, weil ich auch nicht mehr die Jüngste bin, die jedes Szenarium der heutigen grausamen Ballerspiele übersteigen. Und Vergangenheitsbewältigung geht langsam, langsamer als wir Deutschen es und wünschen. Die letzten zwei Kriege hier in Europa sind noch lebendiger Zeitgeist. Es gibt noch Erlebnisse in der Großelterngeneration, die nun im ganz alten Alter ( sie sind so um die 80 Jahre alt) aus ihren Gehirnen hervorkriechen, lang lang waren Schreckensereignisse, Traumata eingesperrt. Ich meine bei den Siegern wie auch bei den Verlierern. Und da ich Volk von aktiven und passiven Massenmördern bin, kann ich nicht aus meiner Haut. Mitgehangen mitgefangen. Ich bin friedlich und weiß das Gewalt wieder Gewalt auslöst. Meine Kinder haben sich die schaurigen Kzs angeschaut, ihre Klassenfahrten gingen dorthin, und sie waren schwer beeindruckt, nachdenklich und hatten viele Fragen. Ich bin der Meinung so etwas darf es nie nie wieder geben, dennoch weriß ich, wie kurzlebig Erfahrungen bei den Menschen sind. Krieg und das gegenseitige Auslöschen gehört zu unserer Spezies. Aber zurück zu deinem Gedicht, ich weiß nun genauer was du meinst: Die Naziverbrechen, die Vernichtung vieler vieler Juden und Andere, die nicht ins Nazischema paßten.
Normalerweise sind meine Antworten voller Smileys, weil ich die kleinen bunten Kugelköpfe zu gerne mag und die wehenden Blümchen, aber nun nicht...

Böse(s) war ein Tippfehler.

Danke für deine ausführliche Antwort.

Liebe Grüße sy
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