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Alt 03.02.2010, 20:45   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi pringles,

ich habe mir diesen Mammuttext jetzt durchgelesen.

Ich finde allerdings, daß er viel zu weit ausholt, bis er endlich zum Punkt kommt, das hätte deutlich kürzer gehalten werden können.

Klar wolltest du den Alltag von Erna und August bildlich darstellen.
Zusätzlich zeigst du, wie August versucht, den Kopf bezüglich des vergessenen Geburtstags seiner Erna aus der Schlinge zu ziehen.
Da sind auch ganz witzige Stellen dabei, die jedoch keinesfalls die Länge des Textes rechtfertigen.
Natürlich versuchst du hier auch das aktuelle Tagesschehen aus der Sicht des Bildzeitungslesers darzustellen.
Alles innerhalb einer kleinen spießbürgerlichen Familie, wo sich Erna um die Temperatur der (gekochten) Eier ihres Augusts Sorgen macht.

Der Schluss dagegen stimmt wieder etwas versöhnlich, weil hier das Bild einer Randgestalt der Gesellschaft sehr positiv dargestellt wird und August das Gefühl hat, das beste Gespräch seit Jahren geführt zu haben.
Der Dialog zwischen August und Satanas gefällt mir sowieso am besten.

Ob sich allerdings ein August wirklich auf so ein Gespräch einlassen würde, erscheint mir ziemlich fraglich.


Ein Fehler ist mir noch aufgefallen.
Die ganze Geschichte ist aus Sicht eines Erzählers geschrieben, nur in der Mitte wechselst du plötzlich zur Ich-Form.

Zitat:
  • Unbekümmert über die Neuigkeiten in aller Welt, schlägt August...
  • Während Erna und die Ducktales quatschen und lachen, kommt der Junge auf mich zu und greift mit seinem Schlagring in den Nerz.
  • Wie sehr der Schein doch manchmal trügen kann, dachte August...

Fazit:

Durch die eingestreuten Klischees, die Verarbeitung eines (damals) aktuellen Themas und den Erzählstil lässt sich diese Geschichte lesen.
Aber, wie schon gesagt, wirkt sie zwischenzeitlich etwas langatmig auf mich.
Der Schluss und die Conclusio, daß Reden oftmals hilft, versöhnen wieder etwas.


Trotzdem gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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