[Erich Kykal]

Hi Sy!

Ein paar lyrische Tipps:

Einst wohnte ich im Mutterbauch,
rundum war alles Wasser,
dort gab es keinen Todeshauch Schöner: "dort streifte mich kein ..".
und auch nicht fiese Hasser.

Das Wasser nährt mich immer noch Komma ans Zeilenende.
es wogt in meinem Leben,
ist Welle und auch Wasserloch,
ein Immerwährend – Geben, Besser: "ein immerwährend Geben,". Sollte die Verkürzung dich stören, setzte Stattdessen "ewigliches", "unerklärtes" oder "mütterliches" usw...

als Quelle sprudelt es mir Nass,
ist Bäche, Flüsse, Meere,
mal seicht, mal ohne Unterlass, Kein Komma - unvollständige Phrase: "mal ohne Unlass WAS tuend?"
mal fließt es durch die Wehre, Korrekte Phrasierung zusammen mit Vorzeile: "entfließend durch die Wehre." Punkt hier besser, sonst wird der Satzwurm zu lang.

zermalmt mir Deiche einfach so, Groß beginnen.
wenn Pegel ständig steigen,
doch meistens bin ich einfach froh,
weil stille Wasser schweigen, Besser "wenn" statt "weil".

und fällt ein sanfter Regenguss,
begießt die trockne Erde,
es löscht mein Durst und ist Genuss Unkorrekte Formulierung. Richtig zB: "vergeht mein Durst und ..." oder "stillt er den Durst und ...".
solange bis ich sterbe. Komma nach "solange" (Schreibt man das noch zusammen?).


Ich weiß, in S3 meintest du den Bezug "(sprudelt) seicht" und "(sprudelt) ohne Unterlass". Aber durch den Einschub von Z2 wird die Bezugsdistanz zu groß, weril das dort in Z2 eingesetzte Verb "ist" näher liegt, sodass der Leser "seicht" und "ohne Unterlass" automatisch dorthin bezieht.
Bei "(ist) seicht" kein Problem - aber das "(ist) ohne Unterlass" bleibt so unvollständig, da sich der Leser zurecht fragt: "(Das Nass) ist ohne Unterlass WAS?".

LG, eKy