Thema: Im Traum
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03.01.2013, 15:50   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Dana,

meine Absicht ist das Experimentieren mit einer Form, die zum Inhalt passt. Ich muss aber gestehen, dass ich mir sehr unsicher bin. Das Reimschema scheint mir gut. Sehr unklar ist mir, ob das Metrum so funktioniert. Du hast das ja genau untersucht und es stimmt alles, was du sagst.

Ich versuche hier das Metrum relativ frei zu halten. Ich sehe das so. Normalerweise ist ein regelmäßiges Metrum sehr wichtig und vorteilhaft. Nun gibt es aber ganz offensichtlich freie Metren (welche meiner Meinung nicht ganz korrekt freie Rhythmen genannt werden), wie man z.B. an Goethes "Prometheus", Heines "Die Nacht am Strand" etc. erkennt. Dass leider viele, die nicht einmal ein simples Metrum hinbekommen, heute meinen, sie müssten sich in freien Rhythmen hervortun, weil Reim und Metrum sie angeblich "einzwängen", lässt mich selbst sehr vorsichtig sein.

Ich denke, dass freie Rhythmen bei sehr gefühlsbetonten Inhalten angemessen sind (bei Prometheus ist das offensichtlich, Heine macht in dem erwähnten Beispiel etwas raffiniertes, indem er Pathos und Prosaisches vermengt). Bei "Im Traum" dachte ich, dass das Schweben zwischen Bewusst- und Unbewusstsein durch ein aufgelockertes Metrum vielleicht gut unterstütz wird, wobei ich versucht habe mich ganz auf die Bögen der Phrasen zu konzentrieren und das Ganze (unterstützt durch die Form Reimes) in sich abzuschließen.

Soviel zu meiner Absicht. So ganz gelungen scheint es mir nicht zu sein. Ich werde mir das Ganze weiterhin durch den Kopf gehen lassen und, wenn möglich, eine bessere Version erstellen. Für Anregungen bin ich dankbar, insbesondere wenn sie so konstruktiv sind, wie die deinen hier. Vielen Dank!

Liebe Grüße
Thomas


Hi Erich,

metrische "Unwuchtigkeit" ist sehr passend ausgedrückt. Oben habe ich versucht darzustellen, wie sie entstanden ist, und dass ich mir recht unsicher bin, ob das so geht. Es freut mich jedoch besonders, dass du das Gedicht (bzw. den Versuch) kommentierst. Ich denke so ganz schlecht kann es dann nicht sein.

Deine Kritik, dass der "Traum im Traum" zu dick aufgetragen ist, muss ich sehr ernst nehmen. Ich wollte eigentlich durch eine Art doppelte Verneinung die Realität es Traumes besonders hervorheben. Mal sehen, ob mir an dieser Stelle etwas einfällt, was du nicht überzogen findest. Auch dir vielen Dank.

Liebe Grüße
Thomas
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten