Thema: Im Traum
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Alt 09.01.2013, 13:49   #7
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asphaltwaldwesen
 
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Wer bereit ist, mitzudenken, versteht schon sehr gut, was du in deinen Ausführungen zu Metrum und Freiheit meinst, Thomas.

Mir persönlich gefällt dein Schweben in dieser Traumwelt, die oft so herrlich real sein kann im Traum, sehr gut und ich habe deine doppelte Realitätsverneinung auch als dieses "Sich drehen" aufgefasst, das versucht, sich zwischen Traum, Traumrealität und Realität zu orientieren.

Wie schön sich der Text am Ende schließt, gefällt mir besonders gut und ich würde grade an Texten, die so entstehen wie deiner hier - hauptsächlich von einer Empfindung getragen - nicht allzuviel feilen, denn sie verlieren sehr oft dadurch grade das, was sie in ihrer Anmutung so überzeugend gemacht hat (und da hab ich die Erfahrung gemacht, dass der erste "Versuch" der Empfindung so gut wie immer am nähesten ist).

Ein paar kleine Eck-chen sind mir aufgefallen (ich nehme an, die sind beim Umbessern erst reingerutscht - passiert mir öfters):

Manchmal, im Traum, da kann ich fliegen,
der Wind trägt mich hinauf (aufwärts? Xx) weit über Bäume.
Mir ist dann so, als ob ich träume,
obwohl ich wirklich richtig schwebe.

Auch manchesmal, im Traum, da lebe
mit Elfen ich und auch mit Gnomen
in edelsteinerhellten Domen
und lerne ihren Zaubergesang.

Und dann, im Traum, verspüre (besser ohne e? Dann passen die Silben wieder) ich den Drang,
wie Gott zu sein (zu sein wie Gott?) und Welten zu erschaffen.
Dann wird mir vor mir selber bang,
ich bleibe lang, im Traume lange liegen.


Ich weiß nicht, ob ich mit meinen Anmerkungen völlig neben deiner Intention liege... wenn ja, hab ich wohl an dir vorbeigelesen...hm... (ich geh jetzt nochmal grübeln über dieses schöne Gedicht)

Aber du findest so schöne Wege, Bögen zusammenzuführen... da könnt ich immer wieder drin versinken:

Manchmal, im Traum, da kann ich fliegen,..
..ich bleibe lang, im Traume lange liegen.

..Und dann, im Traum,..
..ich bleibe lang, im Traume lange liegen.

Da schließen sich gleich mehrere Bögen mit einer Zeile am Ende. Welch ein schöner Leitfaden durch diese Melodie!!


Liebe Grüße,

fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (09.01.2013 um 13:52 Uhr)
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