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Alt 13.03.2009, 20:22   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebes cyparis,

Weihrauch ist das Harz eines bestimmten Baumes, bzw. der Rauch, der durch Verbrennung dieses Harzes entsteht.
Manche Menschen sagen ihm eine stimulierende Wirkung nach, doch wurde bislang kein bewusstseinsveränderndes Tetrahydrocannabinol darin gefunden.
Was eigentlich im doppelten Sinne schade ist, weil sonst die Menschen die Kirche immer friedlich und glücklich lächelnd verlassen würden, und die Gotteshäuser sicherlich jeden Tag regen Zulauf hätten.
In Tierstudien jedoch wurde eine angsthemmende und antidepressive Wirkung nachgewiesen.
Manche scheinen das auch bitter nötig zu haben, was sich dann in einer durchaus intensiven Beweihräucherung äußert.

Den Lorbeer hingegen hat der griechische Gott Apollon gesellschaftsfähig gemacht.
Er war eigentlich ein reiner, maßvoller Gott des Frühlings, dessen Spezialgebiete die Weissagung und die Künste, insbesondere die Musik, der Gesang und, was sonst, die Dichtung waren.
Wäre er nur maßvoll geblieben, denn eines Tages verspottete er seinen Kollegen Eros, der nun seinerseits zwei Pfeile abfeuerte. Einen goldenen auf Apollon und einen bleiernen auf die Nymphe Daphne.
Apollon verliebte sich unsterblich in Daphne, die ihrerseits den ollen Kerl einfach nur widerwärtig fand.
In ihrer Not, bat sie ihren Vater Peneios, ihr vor den Nachstellungen des Liebestollen zu helfen, indem er ihre Gestalt wandele.
Dieser verwandelte sie in einen Lorbeerstrauch.
Seitdem bekränzte Apollon sein Haupt und seine Leier mit einem Lorbeerkranz.
Ob da wohl der Ausdruck herstammt, sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken?
Ist ja eigentlich auch egal, denn man kann sich ja auch auf seinen Lorbeeren ausruhen.

Wenn sich dann also jemand mit fremden Lorbeeren bekränzt und zusätzlich intensiven Weihrauch um die Nase wehen lässt, dann ergibt das schon durchaus ein ulkiges Bild.
So stellt sich halt jeder selbst dar.

Ich bevorzuge Tabakrauch und meine Lorbeerblätter bleiben in der Küche.
Direkt neben den Gefäßen, wo der Pfeffer wächst.

So, ich hoffe doch, deine Intentionen einigermaßen getroffen zu haben.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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