Dem Heiner blüht die Rose
Dem Heiner blüht die Rose
Auf einer Eckbank sitzt der Heiner.
Sonst sitzt da leider keiner.
Er trinkt sein Bier und lächelt eckig.
Das Tischtuch, dreckig, fleckig,
Bedeckt den Kneipentisch schon Jahre.
Den Blick fürs Echte, Wahre,
Den hat der Heiner, sucht im Glas
Danach, findet das
Und dies und jenes auch. Der Heiner,
Der Held, ist wirklich einer.
Nur kennt ja die Geschichte keiner.
Das macht ihn grau und kleiner.
An einem Tag kommt dann die Rose.
Den Flecken auf der Hose
Hat sie vom Pflegen ihrer Mutter.
Nichts ist OK, in Butter
Erst recht nicht. Und sie setzt sich hin,
Die Tränen bis zum Kinn.
Der Heiner kauft ihr einen Tee
Und hört ihr Jemine
Und alle Angst und Wut und Schwäche,
Denn einer zahlt die Zeche.
Die Rose kommt jetzt immer wieder.
Die Box spielt Liebeslieder.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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