Thema: O,Stern
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Alt 28.04.2012, 14:56   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard O,Stern

Hallo Falderwald,

zunächst einmal vielen Dank für deine sehr ausführlichen Bemerkungen.

Im Großen und Ganzen sind wir uns einig, glaube ich.

Ob Jesus für unsere "Sünden" sterben sollte oder wollte oder nicht, kann heute niemand mehr beurteilen. Auf jeden Fall wäre es ein völlig sinnloses Menschenopfer gewesen. Darauf hinzuweisen ist eine Intention des Gedichts.

Er musste sterben, weil er den religiösen und ökonomischen (Tempelreinigung)
Interessen der jüdischen Oberschicht im Wege stand.

Ich teile auch deine Meinung, dass es so etwas wie eine "Erbsünde" nicht gibt - der Mensch ist von Natur aus weder gut noch böse - er entwickelt sich.

Was mich an dem (außergewöhnlichen) Menschen Jesus fasziniert, sind Teile seiner Lehre - vor allem, dass er das, was er "gepredigt" hat, auch umgesetzt hat (nach allem, was so überliefert wurde). Er hat das gelebt, was er gelehrt hat.
Beeindruckend finde ich die Szene im Garten Gethsemane, wo Jesus Gott darum bittet, ihn vor dem qualvollen Tod am Kreuz zu verschonen. Hier hat sich Jesus als Mensch mit all seinen Ängsten gezeigt.
Auch seine Botschaft von der Gewaltlosigkeit und der Nächstenliebe (bei der die Eigenliebe Voraussetzung ist) ist (noch) immer aktuell.

Es gibt auch andere außergewöhnliche Menschen, Denker, Philosophen, von denen wir viel lernen können. Für mich ist Jesus einer von ihnen.

Doch es liegt an uns, all die schönen Ideen und Vorstellungen umzusetzen -
das kann uns niemand abnehmen, keiner kann das stellvertretend für uns tun. Und die (ur)christlichen Lehren allein reichen dafür nicht aus - da hast du völlig recht.

Das "Umdenken" muss in ein "Umhandeln" münden,
dann brauchen wir (irgendwann) keine (Vor)Denker mehr
die uns "ihre" Wahrheit verkünden.

Auf Wiederlesen

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
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