Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 07.01.2017, 15:50   #17
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Angelika!

Wie erwartet, habe ich nichts gelesen, was mich positiv überrascht hätte.

Sich auf die DDR - eine Quasidiktatur, in der nur der ständig überwachte "politisch Korrekte" studieren oder sich gar einen Job aussuchen durfte - als positives Beispiel menschlicher Toleranz und Gleichberechtigung zu berufen, halte ich für extrem gedankenlos und weltfern! Da verklärst du ein jede Oppositon jahrzehntelang rigide und erniedrigend unterdrückendes Unrecht- und Spitzelsystem zu einer fröhlichen Diskussionsrunde toleranter Geister!
Ja, vielleicht - solang alle gleichen Geistes waren und am selben Strang zogen - und die herrschenden Normen nicht hinterfragten! Im kleingeistgen verlogenen Rahmen solcher Präliminarien durfte man "alles machen" und "alles sagen".
Im Grunde also ein ebenso unterdrückendes System wie der wortwörtlich gelebte Islam - bloß politisch motiviert statt religiös. Wenn du aus dieser Ecke kommst, wundert mich nichts mehr bezüglich deiner Auffassungen!

Zu behaupten, die Frauen hätten durch den Anschluss "alles verloren", was sie in der DDR gehabt hätten, ist Nonsens.
Was sie verloren, war die Scheinfreiheit innerhalb eines Systems, das ihnen fast ihr ganzes Leben vorgab! Sie mussten nur die politischen Dogmen akzeptieren und weitergeben, dann brauchten sie sich sonst um nichts zu sorgen, weil ihnen das System Sicherheit gab und sie nicht selbst um ihre Rechte als Frau kämpfen mussten - innerhalb dieser hermetischen Blase des gesellschaftlichen Selbstbetrugs: "Gib deine geistige Unabhängigkeit und Freiheit auf, und du bekommst die Illusion von Respekt und Gleichberechtigung - denn du wirst dort genauso und nicht anders unterdrückt als alle Männer auch!"

Nach dem Anschluss waren diese vom System Entmündigten hilflos und empfanden die Verpflichtung, für sich selbst ein- und auftreten zu müssen als lästige Pflicht in einer Welt aus empfundener Unsicherheit und ständiger Veränderung. Ist das das Selbstbewusstsein einer freien Frau? - Oder das wehleidige Lamento einer ehemaligen geistigen Systemsklavin, die mit wirklicher persönlicher Freiheit nicht umzugehen weiß, die Vergangenheit golden verklärt und andere Schuldige sucht, bloß nicht sich selbst?

Ich kenne dich nicht gut genug, um das zu beurteilen, ich kann nur nach dem gehen, was du hier so aussagst - aber das nimmt mich nicht gerade positiv ein bezüglich deiner möglichen Geistesgaben. War das jetzt zu unhöflich formuliert? Willkommen bei dem Gefühl, das deine diminuierenden Kommentare, in denen du - statt andere Ansichten wertfrei anzubieten - oberflächlich urteilst und unempathisch verwirfst, bisweilen in den Addressaten auslösen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten