Thema: Alltag
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Alt 29.06.2017, 09:56   #2
Kokochanel
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Lieber Mall,
da dieses ein Reimgedicht ist, würde ich dir gerne ein paar Tipps geben, die das Gedicht glatter machen würden
Von der Aussage her ein Liebesgedicht, das unterscheidet zwischen der wertvollen Zeit mit der Liebsten und dem Arbeitsalltag, der eben zu Trennung auf Zeit führt und der sein muss.

Formal:

Der Mond im grellen Licht entschwindet, ( 4)
derweil die Nacht sich mit dem Tag verbindet, (5)
ein Lächeln huscht...
und dennoch ruft die Pflicht, Du musst. ( 4)

Hier hast du sogenannte Inversionen, also Satzverdrehungen. da sich huscht und musst ohnehin nicht reimt, könnte man das auch korrigieren.
Du hast in Zeile eins 4 Hebungen vorgebeben ( betonte Silben), die aber dann nicht weiter eingehalten werden. Bei einem Reimgedicht sollten die Hebungszahlen gleichmässig sein.

Du musst die Wärme ihrer Nähe nun verlassen,(6)
und wirst die Kälte dieser frühen Zugfahrt hassen.
Am Ende wird Tristesse im Firmenalltag
dich erfassen.

Hier schön dreifach gereimt, aber die Metrik beginnt im Jambus, unbetont, betont, drum habe ich Z. 2 korrigiert.

Erst spät, nach langem Tagwerk kannst du gehen,
hast Hoffnung schon auf schöne Stunden und
musst erst noch,
halb Stadt, halb Land umrunden.

Oben dreifach gereimt, hier kein Endreim.

Aber dann, der Mond steht schon am Himmelszelt,
die Rose die du kauftest ist noch nicht verwelkt,
kannst Sie in deine Arme schließen und
mit einem lieben Kuss begrüßen.

So einfach ist es nicht ein Reimgedicht zu erschaffen. Nimm dir, was du brauchst und nehmen möchtest.
LG von Koko
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